In einem von wirtschaftlicher Unsicherheit geprägten Marktumfeld erzielte die BASF-Gruppe im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 68,9 Mrd Euro gegenüber 87,3 Mrd Euro im Vorjahr. Ausschlaggebend für die Umsatzentwicklung waren deutlich niedrigere Preise und Mengen, so das Unternehmen.

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Image: BASF

Insbesondere gesunkene Rohstoffpreise führten zu geringeren Preisen in nahezu allen Segmenten. Der Absatz sank in allen Segmenten infolge einer schwachen Nachfrage aus vielen Abnehmerbranchen. Dennoch habe BASF wirtschaftliche Stärke gezeigt mit einem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, der gegenüber dem Vorjahr um 5,2 % auf 8,1 Mrd Euro gesteigert wurde.

BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller und Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann erläuterten den Geschäftsverlauf des Jahres 2023 und kündigten ein weiteres Programm für den Standort Ludwigshafen mit zusätzlichen jährlichen Kosteneinsparungen von 1 Mrd Euro bis Ende 2026 an. Dieses komme zu dem bereits laufenden Kosteneinsparprogramm in nicht-produktionsbezogenen Einheiten mit Fokus auf Europa und der Anpassung der Produktionsstrukturen in Ludwigshafen hinzu.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen ging im Geschäftsjahr 2023, verglichen mit dem Vorjahreswert, um 3,1 Mrd Euro auf 3,8 Mrd Euro zurück, vor allem aufgrund eines deutlich geringeren Ergebnisbeitrags von Chemicals und Materials. Agricultural Solutions steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen stark, vorwiegend aufgrund von Preiserhöhungen sowie einer erhaltenen Einmalzahlung. 

Das gebuchte EBIT der BASF-Gruppe lag 2023 bei 2,2 Mrd Euro; der starke Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert resultierte vor allem aus Sondereinflüssen in Höhe von minus 1,6 Mrd Euro. Sonderaufwendungen ergaben sich insbesondere aus außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von insgesamt rund 1,1 Mrd Euro. Diese umfassten Wertberichtigungen auf Sachanlagen im Segment Surface Technologies und im Segment Agricultural Solutions sowie auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen im Segment Materials.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag im Jahr 2023 mit 7,7 Mrd Euro um 3,1 Mrd Euro unter dem Wert des Jahres 2022; das gebuchte EBITDA verringerte sich um 3,6 Mrd Euro auf 7,2 Mrd Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen erhöhte sich um 852 Mio Euro auf 225 Mio Euro nach minus 627 Mio Euro im Jahr 2022.  

Durch ein zusätzliches Kosteneinsparprogramm sollen die Kosten am Standort Lud­wigshafen bis Ende 2026 jährlich um eine weitere Milliarde Euro gesenkt werden. Das Programm wird Kosteneinsparungen sowohl in der Produktion als auch in den Bereichen außerhalb der Produktion bringen. Die Fixkosten sollen durch Effi­zienzsteigerungen in den Unternehmensstrukturen gesenkt und die Produktions­ka­pazitäten den Markterfordernissen angepasst werden. Außerdem strebt das Unter­nehmen eine deutliche Reduzierung der variablen Kosten durch die Neugestaltung von Prozessen an. Brudermüller: „Mit dem Programm wird deshalb lei­der auch ein weiterer Stellenabbau verbunden sein.“ Details werden derzeit erarbei­tet. Die Arbeitnehmervertreter werden in den weiteren Prozess eng mit einbezogen.

Neben den notwendigen Kostensenkungen wird BASF alles daransetzen, die Auslastung der wettbewerbsfähigen Anlagen in Ludwigshafen wieder deutlich zu erhöhen. Um hier solide Erträge zu erwirtschaften, braucht das Unternehmen zusätzliche Deckungsbeiträge aus einer Anlagenauslastung auf Normalniveau. Besonders die Upstream-Anlagen in den Segmenten Chemicals und Materials arbeiten derzeit am Standort Ludwigshafen mit geringen Auslastungsraten deutlich unter Normalniveau.

Parallel zu diesem angekündigten kurzfristigen Programm wird der Vorstand die längerfristige Positionierung des Standortes Ludwigshafen aktualisieren. Dieses Zielbild für das Stammwerk Ludwigshafen wird in der zweiten Jahreshälfte vorge­stellt. Dabei werden sowohl die regulatorischen Rahmenbedingungen als auch die veränderten Marktrealitäten in Europa und Deutschland berücksichtigt werden.

BASF erwartet, dass die Schwäche der weltwirtschaftlichen Dynamik aus dem Jahr 2023 sich 2024 noch fortsetzen wird. Das Wachstum wird sich voraussichtlich erst im weiteren Laufe des Jahres etwas verstärken, so dass BASF für die Weltwirtschaft im Jahr 2024 insgesamt ein Wachstum von 2,3 % erwartet (2023: plus 2,6 %). In Europa bremsen weiterhin die vergleichsweise hohen Energiepreise und ungünstige Rahmenbedingungen für industrielle Wertschöpfung die wirtschaftliche Entwicklung.

Die CO2-Emissionen werden sich im Jahr 2024 voraussichtlich zwischen 16,7 Mio t bis 17,7 Mio t bewegen (2023: 16,9 Mio t). Das Unternehmen erwartet im Vergleich zum Vorjahr Mehremissionen aufgrund höherer Produktionsmengen auf Basis einer steigenden Nachfrage. Mit gezielten Emissionsminderungsmaßnahmen, wie bspw. der Erhöhung der Energieeffizienz und Prozessoptimierungen sowie der weiteren Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien, wird BASF diesem Anstieg entgegensteuern.