Der Bayer-Konzern hat seine angepassten Ziele für das Geschäftsjahr 2024 erreicht. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson betonte: „Wir haben drei großartige Geschäfte mit langfristig attraktiven Entwicklungsperspektiven. Um diese Potenziale zu heben, müssen wir aber weiterhin durch unverändert herausfordernde Rahmenbedingungen navigieren. Wir haben noch Arbeit vor uns.“

Bayer: Prognosen für 2019 „zunehmend ambitioniert“

Image: Bayer

Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2024 bei 46,606 Mrd Euro, währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) ein Plus von 0,7 %. Währungseffekte belasteten mit 1,349 (Vorjahr: 1,964) Mrd Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 13,5 % auf 10,123 Mrd Euro. Hierin enthalten waren Währungseffekte von minus 573 (Vorjahr: minus 375) Mio Euro. Das EBIT lag bei minus 71 (Vorjahr: plus 612) Mio Euro. Darin enthalten waren Sonderaufwendungen von per saldo 5,507 (Vorjahr: 6,977) Mrd Euro. Diese resultierten hauptsächlich aus Wertminderungen im Wesentlichen innerhalb der Division Crop Science. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 2,552 (Vorjahr: minus 2,941) Mrd Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie sank um 21 % auf 5,05 Euro. Der Free Cash Flow stieg auf 3,107 Mrd Euro – das war etwas mehr als vom Unternehmen in Aussicht gestellt und entspricht mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Die Nettofinanzverschuldung zum 31. Dezember reduzierte sich gegenüber Ende 2023 um 5,4 % auf 32,626 Mrd Euro. Um die Schulden weiter zu senken und die Flexibilität zu steigern, wird sich der Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung am 25. April 2025 – wie bereits im vergangenen Jahr kommuniziert – auf das gesetzlich geforderte Minimum beschränken: unverändert 0,11 Euro je dividendenberechtigter Aktie.

Bei Crop Science ging der Umsatz wpb. um 2 % auf 22,259 Mrd Euro zurück. Die Entwicklung war im Wesentlichen von niedrigeren Preisen im Pflanzenschutzgeschäft durch verstärkten Wettbewerbsdruck geprägt. Geringere Absatzmengen im Bereich Saatgut und Pflanzeneigenschaften aufgrund reduzierter Anbauflächen konnten durch Mengensteigerungen bei den Pflanzenschutzprodukten kompensiert werden. In Lateinamerika sank der Umsatz aufgrund von rückläufigen Anbauflächen für Maissaatgut und Preisrückgängen im Bereich Pflanzenschutz. Das Geschäft in Nordamerika legte dagegen leicht zu. Dort konnten höhere Absatzmengen im Bereich Pflanzenschutz und gestiegene Anbauflächen für Sojasaatgut die geringeren Anbauflächen für Maissaatgut überkompensieren. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 14,2 % auf 4,325 Mrd Euro. Dies ist im Wesentlichen auf erhebliche Preisrückgänge im Pflanzenschutzgeschäft zurückzuführen. Zusätzlich belasteten insbesondere höhere Rückstellungen für das konzernweite Short-Term-Incentive(STI)-Programm sowie inflationsbedingt gestiegene Kosten das Ergebnis. Positiv wirkten sich insbesondere bei Pflanzenschutzprodukten niedrigere Herstellungskosten durch Effizienzmaßnahmen aus. Zudem waren positive Währungseffekte von 37 (Vorjahr: 103) Mio Euro zu verzeichnen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank um 2,3 Prozentpunkte auf 19,4 %.

2025 sieht Anderson als „ein zentrales Jahr“ für das Unternehmen. Es sei das zweite Jahr auf dem Weg zum Turnaround und werde mit Blick auf die finanzielle Performance das schwierigste – mit einem Umsatz ungefähr auf Vorjahresniveau und einem Ergebnis sowie einem Free Cash Flow darunter. Eine verbesserte Performance erwartet der Konzern ab 2026. Neben den vier bisherigen strategischen Prioritäten liegt nun auch ein Hauptaugenmerk auf Profitabilität im Agrargeschäft (Crop Science) – mit einem umfassenden Plan für die kommenden fünf Jahre, um das Ergebnis zu verbessern. „Wir krempeln die Ärmel hoch und bringen die richtigen Maßnahmen voran, von denen unsere Kunden, das Unternehmen und seine Eigentümer in Zukunft profitieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende. 

Mit dem Plan für Crop Science soll die Profitabilität der Division steigen – und zwar durch Maßnahmen bei Produktportfolio sowie Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und globalen Funktionen. Deren Ergebnisbeiträge sollen sich bis 2029 auf mehr als eine Milliarde Euro jährlich summieren. Hinzu kommt ein weitreichendes Programm zur Steigerung der Cash-Produktivität. Darüber hinaus strebt Bayer während der kommenden Jahre ein über dem Markt liegendes Wachstum von Crop Science an – mit einer Umsatzsteigerung von mehr als 3,5 Mrd Euro durch Innovationen bis 2029. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen soll dann im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen. „Wir haben Handlungsbedarf erkannt, unser Team hat einen Plan, und es hat das Zeug dazu, ihn umzusetzen“, sagte Bill Anderson.

Umsatz 2025 ungefähr auf Vorjahresniveau

Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2024) erwartet Bayer für das Jahr 2025 einen Umsatz von 45 Mrd Euro bis 47 Mrd Euro. Das entspricht einer Veränderung von wpb. minus 3 % bis plus 1 %. Das Unternehmen rechnet mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von währungsbereinigt (wb.) 9,5 Mrd Euro bis 10 Mrd Euro. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant es wb. einen Wert von 4,50 Euro bis 5 Euro. Der Free Cash Flow soll sich wb. auf 1,5 Mrd Euro bis 2,5 Mrd Euro belaufen. Zum Jahresende 2025 rechnet der Konzern mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. 31 Mrd bis 32 Mrd Euro.

Basierend auf den Wechselkursen zum Stichtag 31. Dezember 2024 rechnet Bayer abweichend von den oben genannten währungsbereinigten Werten auf Konzernebene mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 9,3 Mrd Euro bis 9,8 Mrd Euro, einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 4,25 Euro bis 4,75 Euro, einem Free Cash Flow von 1,3 Mrd Euro bis 2,3 Mrd Euro und zum Jahresende 2025 mit einer Nettofinanzverschuldung von 31,2 Mrd Euro bis 32,2 Mrd Euro.

Bestnote für Engagement im Bereich Klima und Wasser

Im Bereich Nachhaltigkeit ist Bayer 2024 erneut wichtige Schritte vorangekommen und auf einem guten Weg, bis 2030 seine drei 100-Millionen-Ziele in den Bereichen Kleinbauern, moderne Verhütung und Zugang zu Self-Care-Produkten zu erreichen. Mit dem „Climate Transition und Transformation Plan“ hat das Unternehmen im vergangenen Jahr konkrete Ziele und Maßnahmen definiert, um bis 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Die Science Based Targets Initiative hat jüngst die Ziele von Bayer zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bestätigt und den Weg hin zu Netto-Null validiert. Die wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang wird auch künftig die weitere Umstellung zur Nutzung von Strom und anderen Energieträgern auf Basis erneuerbarer Energien darstellen. Im Jahr 2024 hat Bayer Verträge zur Lieferung von Strom aus erneuerbaren Energien in bedeutendem Umfang abgeschlossen.

Die Nachhaltigkeitsziele und das damit verbundene Engagement für Mensch und Natur sind auch in Zukunft fester Bestanteil der Konzernstrategie von Bayer. Dies hat der Vorstand durch Bestätigung der Nachhaltigkeitsstrategie Ende vergangenen Jahres unterstrichen. Die bekannte Non-Profit-Organisation CDP hat das Engagement des Unternehmens mit der Bestnote A in den Bereichen Wasser und Klima anerkannt.