Rosenkohl erobert derzeit die kulinarische Bühne des Winters. Auch bekannt als “Brüsseler Kohl” oder „Sprossenkohl“ überzeugt er nicht nur durch seinen würzig-nussigen Geschmack, sondern auch seine gesunde Power, so Deutsches Obst und Gemüse.

Obwohl er eigentlich schon seit September und sogar bis April Saison hat und damit einen langen Atem beweist, mag Rosenkohl doch vor allem die winterlich eisigen Temperaturen. Dann entfaltet er nämlich sein volles Aroma und blüht geschmacklich erst richtig auf. Der Kältereiz bewirkt nämlich die Umwandlung von Stärke in Zucker und verleiht den kleinen Köpfchen das typische, süßlich-nussige Aroma, das sie zu einer der beliebtesten heimischen Wintergemüsearten macht.

Dass bei diesem Gemüse einiges nicht so ist, wie bei anderen Kohlarten, zeigt sich nicht nur in puncto Kälteresistenz. Ein deutlich sichtbarer Unterschied ist natürlich die Größe des Kohls, oder besser gesagt der Kohlköpfchen. Die kleinen Knospen wachsen nicht einzeln aus der Erde, sondern winden sich spiralförmig um einen festen Stängel. Dieser wird stattliche 70 cm bis 90 cm hoch und hat noch dazu hohe Ansprüche an seine Umgebung: Denn er legt Wert auf einen nährstoffreichen Boden und ausreichende Bewässerung. Diese Bedingungen findet er zum Beispiel in den größten deutschen Anbaugebieten, in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, wo auf ca. 400 ha Anbaufläche Rosenkohl angebaut wird. Insgesamt werden hierzulande jährlich ca. 11,5 t Rosenkohl geerntet – von denen jeder Deutsche im vergangenen Jahr rund ein halbes Kilo verspeiste. (Quelle: AMI nach Statistisches Bundesamt; Destatis)

Von den einen geliebt, von den anderen gehasst, weil früher oft bis zur Unkenntlichkeit verkocht, hat Rosenkohl lange Zeit die Gemüter gespalten. Dabei sind die herrlich würzigen Kohlköpfchen – richtig zubereitet – nicht nur sehr lecker, sondern auch äußerst gesund.

Spitzenköche in aller Welt haben Rosenkohl jedenfalls längst wieder schätzen gelernt und setzen bei der Zubereitung verstärkt auf aromatisch-süße Zutaten, um einen Kontrapunkt zur leichten Bitternote der Kohlköpfchen zu setzen! Manche zerlegen die Röschen komplett und braten die Blätter einzeln in Butter oder auch mit Speck und Zwiebeln, welche dann mit Balsamico abgelöscht werden. Andere rösten Rosenkohl im Ofen und übergießen ihn mit einem Sirup aus Zimt und Zucker. Überhaupt eilt den blassgrünen Röschen in puncto Bitterstoffe ein Ruf voraus, dem gerade neuere Züchtungen mit einem beinahe milden, leicht nussigen Aroma gar nicht mehr gerecht werden.

Rosenkohl

Rosenkohl

Image: rdnzl/AdobeStock