In Conthey wurde am 18. September 2025 eine 4.000 m² große Agri-PV-Anlage eingeweiht. Ein Meilenstein für die Schweiz: Solarmodule, die über Obstbäumen angebracht sind. Die agronomische Überwachung übernimmt Agroscope eigenen Angaben zufolge.

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Image: Insolight

Nach mehreren Pilotprojekten mit Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren weite Agroscope seine Forschungsarbeiten auf Obstbäume aus. Die Wissenschaftler beobachten das Wachstum der Pflanzen, den Ertrag und die Qualität der Früchte, die unter der Agri-PV-Anlage wachsen, sowie die Auswirkungen des Mikroklimas unter den Solarmodulen.

Die seit 2021 in Zusammenarbeit mit Insolight und Romande Energie durchgeführten Versuche zeigen, dass die geringere Lichtintensität unter den Solarmodulen die Erträge beeinflusst. Die Einbußen seien bei Erdbeeren stärker ausgeprägt als bei Himbeeren, die Schatten gut vertragen.

Ab der Saison 2026 werden die Versuche auch auf Äpfeln, Birnen und Aprikosen ausgedehnt, die unter der neuen Agri-PV-Anlage angepflanzt werden. Das Projekt wird von Insolight in Zusammenarbeit mit Agroscope, Romande Energie und dem Kanton Wallis durchgeführt. Die öffentlich-private Zusammenarbeit habe zum Ziel, die positiven Auswirkungen der Agri-Photovoltaik auszuwerten und mögliche Grenzen aufzuzeigen.

Die Agri-Photovoltaik biete interessante Lösungen für verschiedene große Herausforderungen der Landwirtschaft: Sie ermögliche eine Optimierung der Landnutzung und schütze die Kulturen vor Hitze, Sonne, Wasserknappheit, Hagel und – je nach Anlage – auch vor Frost. Gleichzeitig ermögliche sie die Produktion von lokaler erneuerbarer Energie für den landwirtschaftlichen Betrieb und diversifiziere deren Einnahmequellen.

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