In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 überschritten die peruanischen Avocadoexporte 545.859 t, wie reefertrends mitteilt.
Demnach müsse ein höheres Volumen jedoch nicht zwingend eine gute Nachricht sein: So stiegen die Ausfuhren im August zwar um 56 % in der Menge, ihr Wert legte jedoch nur um 5 % zu – ein deutliches Zeichen für die Auswirkungen eines Überangebots. Im selben Monat sank der Durchschnittspreis um 33 % auf lediglich 1,71 US-Dollar pro Kilogramm.
Der globale Avocadomarkt sei von einem deutlichen Anstieg des Angebots geprägt, der einen starken Druck auf die Preise ausgeübt habe. Der Zuwachs der peruanischen Mengen verändere die Handelsdynamik in wichtigen Absatzmärkten wie Europa und den Vereinigten Staaten und wirke sich auf die Rentabilität von Erzeugern und Exporteuren weltweit aus. Obwohl die Produktion Rekordmengen erreicht habe, wachse der Wert der Exporte nicht im gleichen Tempo, was die Nachhaltigkeit des Sektors vor ernste Herausforderungen stelle.
Der Hauptgrund für den Preisverfall sei demnach die starke Ausweitung des peruanischen Angebots. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 überstiegen die Exporte 545.859 t – ein Plus von 35 % gegenüber dem Vorjahr. Dieses massive Wachstum habe in den Zielländern, insbesondere in Europa, zu einer Marktsättigung geführt. Die Nachfrage auf dem europäischen Markt reiche nicht aus, um das zusätzliche Volumen aufzunehmen, wodurch sich Bestände in den Lagern ansammelten und ein unvermeidlicher „Preiskrieg“ einsetzte.
Die Konzentration der Lieferungen auf bestimmte Märkte und Größen verschärfe das Problem. Europa bleibt das Hauptziel für peruanische Avocados: Allein die Niederlande und Spanien kamen im ersten Halbjahr 2025 auf 51 % des gesamten Exportwertes. Diese Abhängigkeit berge eine hohe Anfälligkeit für Sättigung. Erschwerend hinzu komm ein reichliches Angebot an großen Kalibern (10, 12, 14), die traditionell in Südeuropa gefragt sind und diesen Marktbereich überlastet haben.
Gleichzeitig verschärft sich der internationale Wettbewerb. Mexiko, weltweit führender Exporteur, behauptet zwar weiterhin seine Dominanz auf dem US-Markt, war jedoch gezwungen, seine Ware zu sehr niedrigen Preisen abzusetzen – unter anderem wegen des Überangebots aus Peru. Mexikanische Produzenten verweisen darauf, dass peruanische Avocados in Spanien und Europa eine starke Präsenz aufgebaut haben und zu deutlich niedrigeren Preisen auf den Markt kommen, teils nur zum halben Preis mexikanischer Ware. Hinzu kommt eine wachsende Konkurrenz aus Ländern wie Kolumbien und mehreren afrikanischen Staaten, die ihre Preise ebenfalls senken, um Marktanteile zu gewinnen.
Zum Ende der Kampagne ist der Ausblick gemischt. Zwar wird erwartet, dass das gesamte peruanische Exportvolumen 2025 um fast 30 % zunimmt, doch dürften die niedrigen Preise in den kommenden Monaten bestehen bleiben, so reefertrends abschließend.