Das Ende der deutschen Paprikasaison kommt in Sicht, doch die Versorgung aus Spanien steht auf wackeligen Füßen. Dort sind wichtige Anbaugebiete mit Schädlingen befallen, die bisher nicht auf die zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmaßnamen ansprechen.

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Derzeit sind die Preise für Paprika noch auf einem niedrigen Niveau, doch es wird mit anziehenden Preisen gerechnet.

Die kürzeren Tage in Mitteleuropa wirken sich allmählich auf die Reifegeschwindigkeit bei Paprika aus. Für den Farbumschlag hängen die Früchte länger an den Pflanzen. Inzwischen ist auch spürbar, dass Paprika nicht mehr in dem Umfang, wie noch zu Beginn des Septembers bereitstehen. Darüber hinaus halten die nach wie vor günstigen Offerten in den Supermarktketten und bei den Discountern das Absatztempo hoch. Mit Blockpaprika wird in der 38. Kalenderwoche erneut 14-mal geworben. Die Aktionspreise liegen zwischen 2,22 Euro/kg und 3,50 Euro/kg. Deutscher Paprika wird zwischen 3,99 Euro/kg und 4,99 Euro/kg in den Aktionen verkauft. Spanische Ware wird bisher nur in schmalem Umfang angeboten.

Hohe Verluste durch Parasitenbefall

In den spanischen Anbaugebieten, vor allem in Almeria ist Paprika deutlich knapper als geplant. Durch den Befall mit Thrips Parvispinus kommt es zu Ausfällen in den Paprikakulturen. Es wird von deformierten Trieben, silbrigen Blättern, Blütenschäden und Früchten, die kaum vermarktungsfähig sind, berichtet. Bisher blieben die Pflanzenschutzmaßnahmen weitestgehend erfolglos. Stark befallene Bestände mussten geräumt werden. Die Verluste in Spanien sind hoch. Hinzu kommen Schäden durch rote Spinnmilben in den Gebieten von Dalías, Berja und bestimmten Gegenden von El Ejido oder Santa María de la Cabeza. 

Mit dem rückläufigen mitteleuropäischen Angebot und den Mindermengen in Spanien ist mittelfristig mit einer knapperen Versorgung mit Blockpaprika zu rechnen. An den Veilingen des Beneluxraumes haben sich die Preise für rote, gelbe und auch grüne Schoten aus dem Tief gelöst. Die Preise ziehen somit auch an den deutschen Großmärkten an. Auch wenn bisher Paprika im Endhandel noch günstig offeriert wird, ist auch hier mit steigenden Preisen zu rechnen.

Spanischer Paprika vor allem im Winter präsent

Zwischen Juli 2024 und Juni 2025 importierte Deutschland 200.000 t frischen Paprika aus Spanien. Damit stellte Spanien in diesem Zeitraum 46 % der gesamten Frischpaprikaeinfuhren. Zweitwichtigster Lieferant für Paprika waren die Niederlande mit 142.000 t. Dabei liegen die Haupteinfuhrmengen aus den Niederlanden zwischen Mai und Oktober, während in der Wintersaison zwischen November 2024 und April 2025 rund 72 % der Jahresimportmenge spanischer Paprika im Betrachtungszeitraum geliefert wurden. AMI