Mit dem sogenannten „Food Overshoot Day“ hat die Schweiz am Donnerstag (17. Juli 2025) den Tag erreicht, an dem statistisch gesehen die Inlandversorgung endet.

Für den Rest des Jahres ist das Land rein rechnerisch auf importierte Lebensmittel angewiesen, um den Bedarf zu decken. Das stößt dem Schweizer Bauernverband (SBV) sauer auf. Er wies darauf hin, dass der Selbstversorgungsgrad des Alpenlandes in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen sei. Damit erhöhe sich der Anteil der Lebensmittelimporte, deren Produktion und Transport die Erde immer stärker belasteten.

Nach Angaben des SBV gehört die Schweiz bei Lebensmitteln zu den größten Nettoimporteuren der Welt. Deutschland könne sich beispielsweise mit einem Selbstversorgungsgrad von 88 % bis zum 1. November 2025 mit selbst produziertem Essen ernähren. Frankreichs Landwirtschaft sei sogar in der Lage, die eigene Bevölkerung komplett zu versorgen. Die Schweizer Landwirtschaft produziere hingegen nur noch gut die Hälfte des von der einheimischen Bevölkerung benötigten Essens.

Nach Ansicht des Bauernverbandes ist die ausländische Lebensmittelproduktion mit einer größeren ökologischen Belastung verbunden als jene im Inland. In einem Bericht stelle das Bundesamt für Umwelt (BAFU) fest, dass mehr als zwei Drittel des konsumbedingten ökologischen Fußabdrucks der Schweiz im Ausland anfielen. Je weniger Nahrungsmittel im Inland produziert würden, desto mehr würden die natürlichen Ressourcen belastet, so der SBV. Folglich sei der Schutz der eigenen Produktionsflächen und der einheimischen Landwirtschaft nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch für die Umwelt bedeutsam. AgE

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Image: merklicht.de/AdobeStock

 

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