Seit Mitte Mai weht ein frischer Wind durch die Gemüseregale des Lebensmitteleinzelhandels. Die Saison für Bundmöhren aus Deutschland ist gestartet. Bis die ersten Gewichtsmöhren geerntet werden können, dauert es auch nicht mehr lange. Ein perfekter Zeitpunkt, sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen.
Noch sind sie etwas fein, die deutschen Bundmöhren, doch darüber hinaus zeigen sie sich in ihrer Bestform. Jung, zart, knackig, süß und das Beste: Regional. Denn Bundmöhren werden zu einem guten Teil außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels, zum Beispiel auf Wochenmärkten oder direkt beim Erzeuger gekauft. Ungeachtet der aktuellen Angebotslage bei Gewichtsmöhren lag der Abgabepreis für Bundmöhren an den deutschen Großmärkten Mitte Mai nur 3 % unter dem Preis der Vorjahreswoche. Im Vergleich kosteten deutsche Gewichtsmöhren im Mittel der 21. Woche gut 23 % weniger als im Vorjahr. Auch die Erzeugerpreise für Gewichtsmöhren waren in der 21. Woche deutlich niedriger als ein Jahr zuvor. Woher kommt das?
Nach einem nassen Frühjahr 2024 und einem verzögerten Saisonstart waren die Wachstumsbedingungen in Deutschland im weiteren Saisonverlauf gut, und die Möhrenernte verlief reibungslos. Bis Ende November konnten die Lager mit qualitativ ansprechenden Möhren unter guten Bedingungen gefüllt werden. Zusätzlich blieben noch große Bestände auf den Feldern und wurden für die Winterernte abgedeckt. Der milde Winter machte es möglich, alle Feldbestände bis Mitte März erntefrisch vermarkten zu können. Daher stand den deutschen Möhrenproduzenten teilweise bis Ende Mai im konventionellen Bereich noch Lagerware zur Verfügung. Die gute Versorgungslage führte jedoch dazu, dass sich die zusätzlichen Kosten für Lagerung und Abdeckung nicht in höheren Abgabepreisen an den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) widerspiegelten. Dafür konnten die privaten Haushalte von den niedrigen Preisen profitieren. Zusätzlich lockte der LEH mit mehr Werbeangeboten als in den Vorjahren. Doch haben die Verbraucher dadurch mehr Möhren gekauft?
Welche Rückschlüsse können wir aus der vergangenen Saison ziehen? Wie stellt sich die aktuelle Situation dar, und was erwartet uns zum Saisonstart 2025/26? Diese und weitere Fragen beantworten AMI-Marktexpertin Britta Berkau und AMI-Marktexperte Tim Boenigk am 16. Juni im AMI-Webseminar „Möhrenmarkt 2024/2025: Gut versorgt – aber zu welchem Preis?“ Dabei werden alle Handelsstufen analysiert. AMI