Foto: Louise Brodie

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Die jüngste BFAP-Grundlagenstudie über die südafrikanische Citrusindustrie hat aufgezeigt, dass in den nächsten zehn Jahren bis zu 4.000 ha Citrusproduktion in Südafrika wegfallen könnten. Grund dafür sind verschiedene inländische und internationale Risiken, mit denen die Branche im Land konfrontiert ist, berichtet Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes.

Dazu gehören Hafen- und Logistikprobleme, die zu Verzögerungen und Qualitätsansprüchen geführt haben. Aber auch das Preisrisiko, da mehr Produkte auf den Markt kommen, und Unterbrechungen der Kühlkette aufgrund von Stromausfällen, die sich auf Qualität und Lagerkosten auswirken. Auch die Inflation der Produktionskosten, insbesondere der Arbeitskosten, die Erosion der Kapitalbasis aufgrund von Zwangsverkäufen, Wechselkursschwankungen, Wetterbedingungen sowie Konflikte und soziale Unruhen wurden angeführt.

Als globale Risiken wurden u.a. das wachsende Angebot von Wettbewerbern aus der Südlichen Hemisphäre, die Frachtraten, große und tiefe Rezessionen in den entwickelten Volkswirtschaften, strengere Marktzugangsanforderungen der EU und die Invasion in der Ukraine genannt.
Die Studie besage auch, dass die Preise auf dem Markt die Talsohle erreicht haben und in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich steigen werden, während einige Kosten in Zukunft sinken könnten. Nach einem schwierigen Jahr 2023 soll es wieder bergauf gehen.

Drei Strategien könnten dabei helfen, um die Situation zu verbessern. Die erste bestehe darin, die Größe und Qualität der vermarktbaren Früchte zu verbessern, die Produktionsverfahren zu ändern, um die Größe der an die Packhäuser gelieferten Früchte zu verbessern, die Zahl der in die Vermarktungskanäle der Verarbeitungsindustrie gelieferten Früchte zu verringern, die Ausfuhren durch eine größere Zahl von Exportverpackungen zu verbessern, auf Früchte der Klasse 1 umzusteigen und eine wünschenswertere Zählung vorzunehmen. Das zweite Ziel sei die Verringerung des Risikos eines Überangebots auf dem Markt nach Waren und Wochen durch Frühwarnsysteme. Dies erfordere ein Verständnis für den Tipping Point des Marktes, Zusammenarbeit und Informationsaustausch, um die richtigen Früchte zur richtigen Zeit zu liefern. Das dritte Szenario betreffe die Verbesserung des Marktzugangs und präferenzielle Handelsabkommen. Dies bedeutet Verhandlungen von Regierung zu Regierung, um die Wettbewerbsposition Südafrikas zu verbessern.
'Eine Kombination dieser Szenarien wird die Branche auf den Weg zu Rentabilität und Nachhaltigkeit bringen', wird Dr. Tracey Davids, Direktorin und Managerin für Rohstoffmärkte und Zukunftsforschung beim BFAP, zitiert.