Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) begrüßt die, vergangene Woche veröffentlichten, Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats für Natürlichen Klimaschutz (WBNK) zur Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK).
„Wir begrüßen ausdrücklich die Einsicht des Beirats, dass der Bestand an Stadtgrün angesichts veränderter Umwelt- und Klimabedingungen nicht nur erhalten, sondern aktiv angepasst oder neu entwickelt werden muss“, kommentiert ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer.
Die Empfehlungen, verstärkt auf ausdauernde Staudenpflanzungen oder die Umstellung von Rasen auf artenreiche Wiesenflächen zu setzen, gehen genau in die richtige Richtung. Solche Maßnahmen verbinden Wertigkeit mit Pflegeeffizienz und erhöhen die Widerstandsfähigkeit urbaner Grünstrukturen.
Mit Nachdruck unterstützt der ZVG die Einschätzung des Beirats, dass der immense Investitionsbedarf eine substanzielle Aufstockung bestehender Förderprogramme notwendig macht. Die vorgeschlagene bessere Verzahnung mit Instrumenten wie der Städtebauförderung und der kommunalen Klimaanpassung ist nicht nur sinnvoll, sondern überfällig, um Synergien zu schaffen und bürokratische Hürden abzubauen. Auch die Berücksichtigung von Privatgrundstücken und Gebäudebegrünungen gehört dazu.
Dazu befürwortet der ZVG den Appell des WBNK, die rechtlichen Rahmenbedingungen durch eine Novelle des Baugesetzbuchs zu verbessern: „Die Bundesregierung darf nicht beim Wohnungsbau-Turbo stehenbleiben. Sie muss auch die Grünraumentwicklung in urbanen Räumen als doppelte Innenentwicklung stärken“, so Fleischer.
Kritisch sieht der ZVG allerdings die pauschale Empfehlung eines „ökologischen Grünflächenmanagements“. Ein solches Schlagwort läuft Gefahr, komplexe Pflegeanforderungen, gestalterische Qualität und Nutzungsbedürfnisse der Bevölkerung zu vernachlässigen.