Der Klimawandel trifft Österreich besonders hart. Das zeigt der zweite Sachstandsbericht zu der Thematik, der jetzt vorgestellt wurde. Demnach ist die Temperatur in der Alpenrepublik seit 1900 im Mittel um rund 3,1 °C gestiegen, mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt.
Immer häufiger werden zudem Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre, Starkregen und Muren, mit erheblichen Folgen für Gesundheit, Infrastruktur, Landwirtschaft und Tourismus. Festgestellt wird aber auch, dass vorsorgender Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen auf lange Sicht deutlich kostengünstiger sind als die Bewältigung der Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden. Laut Bericht sind Österreichs Treibhausgasemissionen in den vergangenen Jahren gesunken. Keywan Riahi, einer der Autoren, räumte jedoch ein, dass die Pro-Kopf-Emissionen im internationalen Vergleich weiterhin hoch seien.
„Die derzeit umgesetzten Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, sie sind jedoch nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen“, so Riahi. Wenn keine weiteren Maßnahmen gesetzt würden, fehlten im Jahr 2030 bis zu 10 Megatonnen CO₂-Äquivalente, um die mit der EU vereinbarten Ziele zu erreichen. „Der Klimasachstandsbericht zeigt klar: Wir müssen viele verschiedene Werkzeuge nutzen, um unsere Klimaziele zu erreichen“, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Deshalb werde aktuell mit Hochdruck an einem neuen Klimagesetz gearbeitet, das einen Rahmen für eine gemeinsame Zusammenarbeit setze. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien würden auch neue Technologien wie die CO₂-Speicherung gebraucht, vor allem für jene Bereiche, in denen Emissionen schwer vermeidbar seien. AgE