Österreich kann erneut eine starke Umweltbilanz vorweisen und ist Vorreiter in vielen Bereichen. Das bescheinigt der vierte Environmental Implementation Review (EIR), den die EU-Kommission jetzt veröffentlicht hat.
In dem alle zwei bis drei Jahre vorgelegten Bericht analysiert die Brüsseler Behörde die Umsetzung der Umweltpolitik in den Mitgliedstaaten und gibt Empfehlungen zu den dringendsten Verbesserungsbereichen.
Besonders positiv hebt die Kommission unter anderem die biologische Landwirtschaft in Österreich hervor. Hier sei das Alpenland europaweit Nummer eins. Rund 27 % der landwirtschaftlichen Fläche würden biologisch bewirtschaftet und damit mehr als in jedem anderen EU-Land. Außerdem seien die Emissionen der gesundheitlich bedeutendsten Luftschadstoffe in Österreich seit dem Jahr 2005 bei gleichzeitigem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) deutlich zurückgegangen, heißt es in dem Bericht. Sowohl die Immissionsgrenzwerte der EU-Luftqualitätsrichtlinie als auch die nationalen Emissionsreduktionsverpflichtungen würden nach aktuellen Daten vollständig eingehalten.
Darüber hinaus gehöre Österreich bei der Abfall- und Kreislaufwirtschaft zur europäischen Spitze. Die Verpackungsrecyclingquote von 63 % im Jahr 2022 liege deutlich über dem EU-Durchschnitt. Verbesserungspotenziale sieht der Bericht unter anderem beim Zustand verschiedener Lebensräume und Arten sowie bei der Berücksichtigung zukünftiger Klimaszenarien im Hochwasserrisikomanagement. Empfohlen werden verstärkte Bemühungen um naturnahe Lösungen für Gewässer.
„Wir nehmen diese Empfehlungen für Verbesserungen ernst“, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der auch für Umweltthemen verantwortlich ist. Österreich sei Vorreiter beim Schutz der Natur, aber das werde nur dann so bleiben, wenn man sich aktiv um die Herausforderungen kümmere. „Ich lege daher weiter einen Schwerpunkt auf unsere vielfältige und artenreiche Natur- und Kulturlandschaft und auf die österreichischen Vorzeigeprojekte und Umwelt- und Biodiversitätsmaßnahmen bei Flüssen und Mooren, aber auch in der Land- und Forstwirtschaft“, betonte der Ressortchef. AgE