Die Saat-Platterbse ist alles andere als neu: Vermutlich ist sie in der jüngeren Steinzeit nach Südeuropa gekommen. Zu großer Berühmtheit hat sie es bisher nicht gebracht. Zwar galt sie als “Versicherung”, da sie auch längere Trockenheit gut überstehen konnte, und wird auch heute noch in vielen Ländern in kleinem Rahmen angebaut. 

Doch der geringere Ertrag gegenüber herkömmlichen Erbsen sowie die Tatsache, dass Lathyrus sativus L., so ihr wissenschaftlicher Name, eine geringe Menge eines Neurotoxins (ODAP) erhält, haben bisher nicht unbedingt zum Ruhm der meist einjährigen Pflanze beigetragen. 

Das könnte sich nun ändern: Wie das John Innes Centre im englischen Norwich berichtet, haben Forschende in Tests eine ungiftige(re) Variante der Saat-Platterbse entwickelt. So wurde “eine potentiell giftige Erbse in eine proteinreiche, dürreresistente Variante umgewandelt, die für eine Vielzahl von Anwendungen in der Lebensmittelbranche genutzt werden kann”, sagt Forscherin Dr. Anne Edwards. “Da wir uns auf eine Zukunft mit verstärktem Klimawandel vorbereiten, brauchen wir Pflanzen, die mit Trockenheit, Überschwemmungen oder Salzwasserüberflutungen zurechtkommen”, so Dr. Edwards weiter. Mit der Entwicklung von Sorten, die einen geringeren Gehalt des Neurotoxins enthalten, könnten Pflanzen an die “lokalen Bedingungen der ganzen Welt” angepasst werden. 

Derzeit sei man in der Test-Phase; am John Innes Centre im Gewächshaus, im Freiland sogar im Libanon, in Marokko und in Äthiopien, wo die Neuzüchtung der Saat-Platterbse mit lokalen Sorten gekreuzt wird, um die Resistenz gegenüber Hitze und Trockenheit vor Ort zu beobachten.

Saat-Platterbsen auf dem Feld

Saat-Platterbsen - schön anzusehen, doch konnte der übermäßige Verzehr bisher sogar zu Lähmungen führen. Das könnte sich nun ändern.

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