Wie das Bayerische Landesamt für Statistik auf der Grundlage der Ergebnisse der allgemeinen Gemüseerhebung, die alle vier Jahre als Vollerhebung in Bayern durchgeführt wird, mitteilt, verzeichnen die Anbauflächen im Freiland und die Produktionsmengen von sommerlichem Gemüse im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2020 in Bayern deutliche Zunahmen. Gemeint ist Gemüse im Freiland, das zu großen Teilen in den Sommermonaten Juni, Juli und August geerntet wird.

Im Vergleich zum Jahr 2020 zeigt sich die größte Produktionszunahme mit 28,5 % auf 4.646 t beim Romanasalat. Dessen Anbaufläche im Freiland steigt gleichzeitig um 32,5 % auf 181,4 ha. Es folgt der Brokkoli mit einem Plus von 24,5 % bei der Erntemenge (2024: 4.647 t) und 12 % mehr Anbaufläche im Freiland (2024: 266,4 ha). An Platz drei der größten Produktions- und Flächenzunahmen finden sich Möhren, deren Erntemenge im betrachteten Zeitraum um 18 % (2024: 86.209 t) ansteigt, während sich die entsprechende Anbaufläche im Freiland um 10,5 % auf 1.509 ha erhöht.

Beim Kohlrabi verzeichnet die Erntemenge ein Plus von 27,2 %, wohingegen die Anbaufläche im Freiland um 11,3 % zurückgeht. Ebenso liegt die Erntemenge beim Chinakohl um 8,4 % höher, während die Anbaufläche kleiner wurde (-1,6 %). Beim Rucolasalat wird auf einer Anbaufläche, die um 3,8 % geschrumpft ist, mit einem Plus von 1,3 % mehr geerntet.

Ernterückgang bei Gurken, Kopfsalat und Zucchini

Bei der Erntemenge der Salatgurken zeigt sich indessen gegenüber dem Vergleichsjahr 2020 ein Rückgang um 8,9 % (2024: 1.212,1 t). Auch die entsprechende Anbaufläche im Freiland nimmt gegenüber dem Jahr 2020 um 10,4 % deutlich ab und liegt 2024 bei 27,7 ha. Beim Kopfsalat und den Zucchini liegen die Erntemengen im Jahr 2024 mit 8.433 t und 9.027 t unter den Werten von 2020 (-7,4 % und -6,8 %). Die Anbaufläche im Freiland ist für den Kopfsalat mit 266,8 ha um 11,1 % und für die Zucchini mit 222,5 ha um 13,4 % kleiner als die Anbauflächen im Jahr 2020.

Anbau vor allem in Niederbayern, Mittel- und Unterfranken

Regional betrachtet gibt’s die meisten Anbauflächen für Sommergemüse im Freiland in Niederbayern, in Mittelfranken und in Unterfranken. So sind die Anbauflächen für Busch- und Stangenbohnen mit 134,9 ha bzw. 88,6 % größtenteils in Niederbayern angesiedelt, auch 130,3 ha bzw. 67,5 % der entsprechenden bayerischen Anbaufläche für Chinakohl finden sich dort. Hinzu kommen der Anbau von Salatgurken mit 18,5 ha bzw. 66,8 % und der Anbau von Brokkoli mit 162,9 ha bzw. 61,1 % der jeweiligen bayerischen Anbaufläche. Nicht zuletzt nimmt der Blumenkohl in Niederbayern mit 122,0 ha rund 43,9 % der hierfür genutzten bayerischen Anbaufläche von insgesamt 278,2 ha ein. Die Anbaufläche für Kopfsalat verteilt sich mit 38 Prozent hauptsächlich auf Niederbayern (101,5 ha) und mit 33,6 % auf Mittelfranken (89,7 ha).

In Mittelfranken liegen mit 111,9 ha auch rund 61,7 % der bayerischen Romanasalat-Anbaufläche im Freiland. Außerdem ist dort mit 70,3 ha bzw. 39,4 % die größte bayerische Anbaufläche im Freiland für Kohlrabi beheimatet. In Unterfranken stechen vor allem der Möhrenanbau mit 529,0 ha bzw. 35,1 % der Freiland-Anbaufläche für Möhren in Bayern und der Zucchinianbau mit 72,3 ha bzw. 32,5 % der entsprechenden Fläche hervor.

Totalerhebung zum Gemüseanbau alle vier Jahre

Die nächste Vollerhebung über den Anbau und die Ernte von Gemüse wird voraussichtlich 2028 stattfinden und erneut regionalisierte Ergebnisse zum Anbau von Sommergemüse in Bayern liefern. Zur Grundgesamtheit gehören alle landwirtschaftlichen Betriebe, die Gemüse, Erdbeeren oder deren Jungpflanzen anbauen und deren Anbaufläche mindestens 0,5 ha im Freiland und/oder mindestens 0,1 ha unter hohen, begehbaren Schutzabdeckungen einschließlich Gewächshäusern beträgt.

Salaternte

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