Die BayWa-Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatz von rund 6,9 Mrd Euro. Das sind 16,9 % weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024, teilte der Konzern bei Bekanntgabe der Halbjahreszahlen mit. Das bereinigte operative Ergebnis EBITDA sank demnach von 116,2 Mio Euro im ersten Halbjahr 2024 auf 65,6 Mio Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025.
Zum 30. Juni meldet die Gruppe einen Verlust von 527,8 Mio Euro. Dieser sei hauptsächlich auf erhebliche Zinsaufwendungen und Restrukturierungskosten zurückzuführen, so der Konzern. Das Segment Global Produce habe einen planmäßigen Umsatz in Höhe von 481 Mio Euro erzielt, gestützt durch eine erfolgreiche neuseeländische Apfelernte. Auch der Abverkauf des deutschen Apfelsortiments der Ernte 2024 sei planmäßig verlaufen und man habe insbesondere von überdurchschnittlichen Preisen profitiert.
All das ändert jedoch nichts an der desolaten Situation, in der sich der Konzern offensichtlich befindet. Dass „tiefgreifende Effizienz- und Kosteneinsparungsmaßnahmen sowie der Verkauf von Tochtergesellschaften“ dazu beigetragen haben sollen, den Konzern operativ zu stabilisieren, wie die BayWa verlautbarte, wirkt wie das sprichwörtliche Festklammern am Strohhalm. Die Krise hat sich sogar weiter verschärft. Denn laut dem Aufsichtsrat ermittelt nun auch die Münchner Staatsanwaltschaft. Die Behörde geht dem Verdacht nach, wonach Vorstände im Jahresabschluss 2023 die Buchwerte zu hoch angesetzt und die Finanzlage des Unternehmens geschönt haben sollen. Auch gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, die für die Absegnung der Bilanz verantwortlich war, sollen Ermittlungen aufgenommen worden sein. Unterdessen äußern die Aktionäre auch massive Kritik an den langen Amtszeiten des Aufsichtsrates.