Frutas de Chile beantragt die dringende Verabschiedung eines Gesetzes, das der SAG mehr und bessere Instrumente zur Bekämpfung des illegalen Fruchtschmuggels an die Hand gibt.

Neuseeland: Keine neuen Fruchtfliegen gefunden

Image: Alwin Gasser/Pixelio

Der chilenische Obstsektor ist aufgrund eines deutlichen Anstiegs der aktiven Ausbrüche der Mittelmeerfruchtfliege in höchster Alarmbereitschaft, was angesichts des bevorstehenden Beginns der neuen Exportsaison zunehmend Besorgnis erregt.

Antonio Walker, Präsident der Nationalen Landwirtschaftsgesellschaft (SNA), erklärte gegenüber The Clinic, dass das Land mit einer nationalen Agrarkrise konfrontiert sei und er sich nicht an eine größere Verbreitung von Fruchtfliegen erinnern könne als heute. Der illegale grenzüberschreitende Schmuggel von Lebensmitteln wird für das vermehrte Auftreten des Schädlings verantwortlich gemacht. „Wir haben eine unkontrollierte Grenze mit illegalen Grenzübertritten, die diese Schädlinge hervorbringen, und als Reaktion darauf müssen wir mehr Ressourcen in den Landwirtschafts- und Viehzuchtdienst (SAG) investieren“, sagte Walker. 

Es gibt 42 neue aktive Ausbrüche. Die Region Arica und Parinacota ist mit 17 Ausbrüchen am stärksten betroffen. Es folgen die Region Coquimbo mit neun Ausbrüchen und die Metropolregion sowie die Region Valparaíso mit jeweils vier Ausbrüchen. 

Der Direktor des nationalen Obstverbands Fedefruta, Víctor Catán, sagte, dass die Kosten für die Bekämpfung des Schädlings sich auf die Verbraucherpreise auswirken würden. „Bei Kirschen hat uns der Schädling im vergangenen Jahr zusätzliche Kosten in Höhe von 20 Mio US-Dollar verursacht“, stellte er fest. 

In KW 31 trafen sich Vertreter von SAG und Frutas de Chile mit der Regierung, um Möglichkeiten zur Bewältigung der Krise zu erörtern. 

Iván Marambio, Präsident von Frutas de Chile, forderte die Regierung auf, die Verabschiedung eines neuen Gesetzes zu beschleunigen, das der SAG mehr und bessere Instrumente zur Bekämpfung des illegalen Lebensmittelsmuggels an die Hand geben würde. 

„Wir stehen kurz vor dem Beginn einer neuen Obstausfuhrsaison, insbesondere für Kirschen, Heidelbeeren und Steinobst“, sagte Marambio. „Daher muss das Gesetz in kürzerer Zeit als üblich bearbeitet und verabschiedet werden. Es muss mit der gebotenen Dringlichkeit behandelt werden. Die SAG braucht bessere Instrumente, um ihre Arbeit zu erledigen und das zoologische und pflanzengesundheitliche Erbe Chiles zu schützen.“

Laut Marco Muñoz, dem amtierenden Leiter der Abteilung für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Saatgutschutz bei der SAG, treten 95 % der Ausbrüche in städtischen Gebieten und nicht in den großen Produktionsgebieten auf. 

Miguel Canala-Echeverría, Geschäftsführer von Frutas de Chile, erklärte: „Wenn ein Ausbruch der Fruchtfliege festgestellt wird, wird ein Quarantänegebiet eingerichtet, das im Falle Chinas einen Radius von 27,2 km hat. Das bedeutet, dass keine Früchte, die innerhalb des Radius des Ausbruchs gefunden werden, exportiert werden dürfen, ohne dass bestimmte Maßnahmen zur Risikominderung getroffen werden, wie z.B. eine Kältebehandlung während des Transports, was die Exportkosten erhöht und die Logistik unter Druck setzt.“

Canala-Echeverría wies darauf hin, dass illegal ins Land eingeführte Früchte und Lebensmittel keiner phytosanitären Kontrolle oder Zertifizierung unterliegen und daher ein hohes Risiko für das phytosanitäre System des Landes und seine Obst- und anderen Lebensmittelexporte darstellen sowie die Gesundheit der Menschen gefährden.

„Es ist an der Zeit, klar zu kommunizieren, was beim Kauf von geschmuggelten Lebensmitteln auf dem Spiel steht. Die Obstproduktion ist nach Kupfer der zweitgrößte Exportsektor und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaft des Landes. Sie schafft fast 800.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze und fördert die Entwicklung und das Wachstum in Regionen, in denen Obst angebaut wird. Das ist es, was hier auf dem Spiel steht. Daher ist es wichtig, das Gesetz schnell zu verabschieden“, sagte er.