Der Berichtsentwurf von Herbert Dorfmann (EVP, IT) über pflanzliches Vermehrungsmaterial (PRM) wurde in der Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung mit 25 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen angenommen, so Copa Cogeca.
Der Berichtsentwurf gefährde den EU-Markt für hochwertiges Saatgut durch eine Ausweitung des Anwendungsbereichs von Ausnahmeregelungen und freiwilligen Nachhaltigkeitsprüfungen.
Bei der dynamischen Erhaltung seien die Höchstmengen an Pflanzensorten pro Person und Jahr faktisch unbegrenzt, was wiederum Anreize zur Entwicklung eines parallelen unkontrollierten Saatgutmarktes schafft, den Copa Cogeca nicht unterstützen können.
Auch der Vorschlag des Berichtsentwurfs, Obst und Gemüse auf freiwilliger Basis zu testen, löse in der Landwirtschaft Alarm aus. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels, die die europäischen Landwirte zunehmend zu spüren bekommen, steige die Nachfrage nach Nachhaltigkeitsprüfungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Der Mangel an Infrastruktur und Protokollen für solche Bewertungen, insbesondere für Obst- und Gemüsezüchter, mache jedoch eine längere Übergangszeit erforderlich. Copa Cogeca betonen die Notwendigkeit der Prüfung von Nachhaltigkeitskriterien, insbesondere für konventionelle NGT-1-Pflanzen im Rahmen der PRM-Gesetzgebung.
Copa Cogeca fordern die Europaabgeordneten auf, zu einer engeren Fassung des ursprünglichen Kommissionsvorschlags zurückzukehren. Copa Cogeca unterstützen die aktuelle Gesetzgebung zum PRM und ihre Säulen: Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit (DUS) und der Wert für Anbau und Nutzung (VCU), amtliche Kontrollen und Registrierungen in nationalen Sortenlisten und dem Unionskatalog. Diese Vorschriften geben den Landwirten in der EU Sicherheit in Bezug auf die Qualität von Pflanzensorten und verringern so das Risiko von Ernteausfällen.
Die jüngsten Vorschläge der Europäischen Kommission für eine Verordnung über Pflanzen der Neuen Genomischen Technik (NGT) in Verbindung mit einer Überarbeitung der Richtlinien für das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln ab dem 5. Juli 2023 werden von Copa Cogeca als positiver Schritt nach vorn betrachtet. Diese Vorschläge, die nach mehr als einem Jahrzehnt des Aufschubs vorgelegt wurden, werden als vielversprechender Ausgangspunkt für die Erarbeitung tragfähiger Lösungen angesehen, die in den anstehenden interinstitutionellen Verhandlungen berücksichtigt werden sollten.
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