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In KW 21 geht es u.a. um die GAP-Trilog-Verhandlungen. Der Europäische Rat hat aber auch seine Position zu den Prioritäten der Union gegenüber dem UN-Gipfel für Ernährungssysteme veröffentlicht. Nach der vom Rat angenommenen Position sollten die Diskussionen, die in den kommenden Monaten in Rom und New York stattfinden werden, der europäischen Farm to Fork-Strategie folgen. Die große Frage ist, so Copa Coegca, ob uns andere Länder folgen werden?

Der Gipfel für Ernährungssysteme zielt darauf ab, alle Akteure der Lebensmittelkette an den Verhandlungstisch zu bringen, um gesündere, nachhaltigere und gerechtere Systeme als Teil der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN vorzuschlagen. Die Diskussionen zur Vorbereitung dieses Gipfels laufen bereits seit Monaten und spiegeln in vielerlei Hinsicht die laufenden Diskussionen auf europäischer Ebene zur Farm to Fork-Strategie wider. „Es ist daher nicht überraschend, einige ähnliche Stärken und Schwächen in dem vom Europäischen Rat vorgeschlagenen Ansatz zu finden. Wie in den europäischen Debatten hat der Fokus auf das Ernährungssystem zur Folge, dass die Stimmen der Landwirte in diesen sehr globalen Diskussionen verwässert werden. Es ist daher nicht überraschend, dass das Wort Landwirte in dem Dokument nur zweimal erwähnt wird. In diesem Zusammenhang ist die Ankündigung einer Konsultation mit allen Interessengruppen auf EU-Ebene mehr als willkommen“, so Copa Coegca.
Mehrere Punkte des Textes werden von Copa-Cogeca begrüßt, angefangen mit den Möglichkeiten für Forschung und Innovation. „Wir unterstützen auch den Ansatz des Rates im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung, die Verteidigung einer biobasierten und kreislauforientierten Wirtschaft, die Förderung neuer Geschäftsmodelle und auch den Platz, der den Landwirtinnen eingeräumt wird“, heißt es. Wie bei der Farm to Fork-Strategie lasse die Position des Rates gegenüber dem UN-Gipfel jedoch einige wichtige Punkte vermissen. In der Erklärung sei ständig von konkreten Lösungen die Rede, aber es würden nur wenige konkrete Optionen aus Sicht der Landwirte aufgezeigt. In Anbetracht der Tatsache, dass auf europäischer Ebene eine Auswirkungsstudie über die tatsächlichen Folgen der Farm to Fork-Strategie, einschließlich der Auswirkungen auf den Handel, fehle, stelle sich die Frage, wie eine Umsetzung auf globaler Ebene zu bewerten sei, insbesondere im Hinblick auf die Ernährungssicherheit. Der Generalsekretär von Copa-Cogeca, Pekka Pesonen, fragt: 'Der Rat und die Europäische Union als Ganzes wollen in der Führungsposition sein, aber es besteht das Risiko, dass die europäische Landwirtschaft einen hohen Preis zahlen muss, wenn die anderen Teilnehmer uns nicht folgen. Die europäische Landwirtschaft will wissen, welche Folgemechanismen Europa letztendlich durchsetzen kann, um die Einhaltung der in New York erzielten Vereinbarung zu gewährleisten.' In diesem Sinne sei der Vorschlag des Rates, ein spezielles Kapitel für die Nachhaltigkeit von Lebensmittelsystemen in unsere zukünftigen Handelsabkommen aufzunehmen, ein Schritt in die richtige Richtung. „Aber was ist mit dem Abkommen, das die Kluft bei den Standards zwischen EU-Landwirten und internationalen Akteuren vergrößern wird, dem EU-Mercosur-Abkommen? Was die Strategie ‚Vom Erzeuger zum Verbraucher‘ betrifft, so erwartet die europäische Landwirtschaft konkrete, messbare und anwendbare Lösungen, die in der Lage sind, Begeisterung in der Praxis zu erzeugen und schnell angenommen zu werden“, so Copa Cogeca abschließend.