Fraunhofer UMSICHT entwickelt Methode zur Dekontamination von Mandeln

Foto: Fraunhofer UMSICHT

Das Fraunhofer UMSICHT hat im Rahmen des Projekts MiDeCO2 in Kooperation mit der Universität von Alberta (Canada) eine Methode zur Dekontamination von Mandelkernen mittels CO2 entwickelt, durch die pathogene Mikroorganismen abgetötet werden.

Nach schwerwiegenden Krankheitsfällen in Nordamerika, die auf den Verzehr von kontaminierten Mandelprodukten zurückgeführt wurden, dürfen in Nordamerika nur noch Mandeln in den Handel gebracht werden, die zuvor einen Prozess durchlaufen haben, der eine Reduktion von Salmonellen auf den Mandeln um log4 sicherstellt. Die Gewährleistung dieser Salmonellen-Reduktion ist ein priorisiertes Kriterium was die Lebensmittelsicherheit von Mandeln in Nordamerika betrifft. Das Almond Board of California fordert mit log5 eine noch stärke Reduktion. Um dies zu erreichen, werden die Mandeln beispielsweise geröstet, gedämpft oder mit Propylenoxid behandelt. CO2 hat nach Angaben von Fraunhofer UMSICHT den besonderen Vorteil, dass es rückstandsfrei von den Mandeln abgetrennt und nach dem Prozess recycelt werden kann.

Wie das Institut weiter berichtet, konnte Karen Fuchs, neben Anna Oelbermann Hauptverantwortliche für die MiDeCO2-Prozessentwicklung, erfolgreich zeigen, dass kontaminierte Mandeln nach dem MiDeCO2-Prozess eine Reduktion um log5 aufweisen. Aktuell laufen Untersuchungen zur Evaluierung der Mandel-Produktqualität nach dem MiDeCO2-Prozess.

In Zukunft soll der MiDeCO2-Prozess weiterentwickelt werden. „Unser Prozess ist aktuell auf die Lebensmittelsicherheitsvorgaben des nordamerikanischen Marktes ausgerichtet, weil dort durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen ein Markt für unsere Technologie vorhanden ist. Gleichzeitig sind wir bei der weiteren Prozessentwicklung sehr daran interessiert, den europäischen Markt zu adressieren. Deshalb wird unser Fokus zukünftig sowohl auf dem Scale-up des Prozesses liegen als auch darauf, mit potentiellen Kunden aus der europäischen Lebensmittelindustrie ins Gespräch zu kommen, um den Prozess noch besser auf die konkreten Bedürfnisse potentieller europäischer Kunden anzupassen. Das kann auch bedeuten, dass wir andere Lebensmittel ins Visier nehmen“, sagt Anna Oelbermann vom Fraunhofer UMSICHT.