Salate aus dem deutschen Freilandanbau haben im ersten Halbjahr 2025 ideale Wachstumsbedingungen vorgefunden. Zwar waren die Kulturen in vielen Wochen auf zusätzliche Beregnung angewiesen, doch darüber hinaus führten Sonneneinstrahlung und Wärme zu einem regelrechten Boom bei den Salaten.

Durch die lange Trockenheit bis Mitte Mai waren Pilzkrankheiten bei den Freilandsalaten kein großes Thema. Im Frühjahr fehlte nachts die isolierende Wolkendecke. Die kalten Nächte führten dazu, dass die ersten Schadinsekten in diesem Jahr viel später auftraten. Davon profitierte vor allem der Bio-Bereich, aber auch konventionelle Betriebe sparten bei den Pflanzenschutzmitteln. Ausfälle in den Kulturen waren Seltenheit. Teilweise wurde drei Wochen vor dem üblichen Termin mit der Ernte begonnen. Viele Erzeuger konnten sich aber nicht so recht über das üppige Wachstum freuen, denn zum Erntestart standen nicht nur die verfrühten ersten Sätze zum Verkauf, sondern auch der Folgesatz war schon bereit, teilweise sogar schon der dritte. Besonders bei Eissalat kam erschwerend das spanische Angebot hinzu. Durch die Unwetter im März konnten Flächen erst spät bepflanzt werden. Zusammen mit einem teilweise erst drei Wochen nach Erntebeginn einsetzenden Start der Werbeaktionen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel und einer schleppend anlaufenden Verbrauchernachfrage kam es zu Angebotsüberhängen und spürbarem Preisdruck.

Salat: Leichter Genuss frisch vom Feld

Wetterumschwung verlangsamt Salatwachstum

Von Mitte Mai bis Mitte Juni fiel der durchschnittliche Preis für deutschen Kopfsalat an den deutschen Großmärkten um 22 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, für deutschen Eissalat um 20 %. Durch lokale Unwetter oder Hitze waren Anfang Juli nicht mehr alle Pflanzen vermarktungsfähig, doch das Angebot blieb reichlich. Dies traf auf alle Salatarten in etwa gleichem Maß zu, lediglich Feldsalat hat die Hitzewelle nicht verkraftet. Für zwei Wochen war das ohnehin im Sommer schmalere Angebot fast nicht existent. In den ersten beiden Juliwochen dämpfte zudem die trübe Witterung das Wachstum anderer Salatarten auf ein saisonübliches Niveau.

Die Großmarktpreise für Salate haben sich seit Mitte Juni auf einem niedrigen Niveau eingependelt. Vereinzelt tendierten sie sogar fester, doch eine deutliche Erholung ist vorerst nicht in Sicht. Da die Salate so schnell herangewachsen sind, könnte es zu einem frühen Saisonende kommen, wenn das Pflanzgut und die Flächen nach hinten raus nicht mehr vorhanden sind. Erst im Übergang auf die Importsaison wird wieder mit mehr Bewegung am Salatmarkt gerechnet. Natürlich könnten auch Unwetter oder lange Hitzeperioden das Angebot schmälern und so die Preise bereits früher steigen lassen. AMI