Eine Lösung für eine hartnäckige Pflanzenkrankheit, die den Salatanbau weltweit bedroht, scheint näher zu rücken. Dank eines Zuschusses von 1,5 Mio Euro des Top-Konsortium für Wissen und Innovation (TKI) Gartenbau und Ausgangsstoffe wird ein neues Forschungsprojekt damit beginnen, die Wechselwirkung zwischen Salat und dem Pilz Fusarium zu entschlüsseln, berichtet die Universität Utrecht.
Der Biologe Michael Seidl leitet die Forschung zusammen mit Guido van den Ackerveken, Kollegen von der Universität Amsterdam und mehreren Züchtungsunternehmen. Die sogenannte Welkekrankheit, die durch den Bodenpilz Fusarium oxysporum verursacht wird, stellt weltweit eine wachsende Bedrohung für den Salatanbau dar. In Europa haben die jüngsten Ausbrüche zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen geführt.
„Salat ist unglaublich wichtig, als Nahrungsmittel und auch wirtschaftlich“, sagt Seidl. „Aufgrund des Klimawandels wird Fusarium jedoch zu einem immer schwierigeren Problem. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für die weltweite Produktion dar.“
Die neue Forschung untersucht, wie sich Fusarium entwickelt und wie aggressiv es unter dem Einfluss des Klimawandels wird. Dies könnte zu neuen Salatsorten führen, die weniger anfällig für die Krankheit sind, aber auch bei höheren Temperaturen noch gut gedeihen.
Die Forschung findet an den Universitäten Utrecht und Amsterdam statt. Die Forscher setzen fortschrittliche Technologien ein, um auf molekularer Ebene zu verstehen, wie die Krankheit funktioniert. Außerdem nutzen sie die hochmoderne Forschungseinrichtung NPEC in Utrecht, wo sie verschiedene Klimaszenarien simulieren können, um zu sehen, wie sich die Wechselwirkung zwischen Salat und Fusarium verändert.
„Dieses Projekt bringt Wissenschaft und Industrie zusammen, um gemeinsam ein großes landwirtschaftliches Problem anzugehen“, sagt Seidl. „Indem wir molekulare Techniken mit Klimadaten kombinieren, wollen wir nicht nur herausfinden, was jetzt passiert, sondern auch zukünftige Ausbrüche besser vorhersagen. Auf diese Weise geben wir den Züchtern die Instrumente an die Hand, um neue, resistente Salatsorten zu entwickeln - etwas, das sie alleine nicht schaffen würden.“