In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 hat sich der Umschlag maritimer Güter von Port of Antwerp-Bruges auf 137,2 Mio t belaufen.
Das entspricht einem Rückgang von 4,3 % im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Während der Container- und RoRo-Verkehr zunahm, wurde bei trockenen und flüssigen Massengütern ein Rückgang verzeichnet. Die Engpässe in den Terminals, die durch eine Kombination von Logistikproblemen und Marktentwicklungen verursacht werden, sind wie in ganz Nordwesteuropa weiterhin zu spüren, heißt es in einer Mitteilung des Hafens Antwerpen-Brügge. Hervorzuheben sei die weitere Zunahme des Handels mit den Vereinigten Staaten, was die starke Position des Hafen auf den transatlantischen Routen untermauere.
Wachsender Containerverkehr und Kapazitätsdruck
Der Containerumschlag hat sich in der ersten Jahreshälfte gut entwickelt und ist im Vergleich zu den ersten beiden Quartalen 2024 um 3,6 Prozent bei der Tonnage (77 Mio. Tonnen) und 3,7 Prozent bei den TEU (6,91 Mio. TEU) gestiegen. Gleichzeitig standen die Terminalkapazitäten aufgrund der anhaltenden Engpässe stark unter Druck; dieses Phänomen ist in ganz Nordwesteuropa zu beobachten.
Die Engpässe sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Die Ankünfte von Containerschiffen bleiben aufgrund von Beeinträchtigungen seit der Covid-Krise unregelmäßig. Dies wird durch Umwege über das Kap der Guten Hoffnung, um das Rote Meer zu vermeiden, noch verstärkt. Die Neuausrichtung der Container-Allianzen führte vorübergehend zu einem Zusammentreffen von Anlaufen und hohen Volumen. Darüber hinaus erschwert die geringe Zuverlässigkeit der Schiffsfahrpläne die Planung der Terminals: Container bleiben länger stehen, während Schiffe oft mit großen Ladungen ankommen. Infolgedessen stieg die durchschnittliche Verweildauer von normalerweise fünf Tagen auf sieben bis acht Tage. Überfüllte Terminals erfordern mehr Containerbewegungen, was eine zusätzliche Belastung für Personal und Ausrüstung bedeutet. Darüber hinaus sorgten landesweite Gewerkschaftsaktionen für zusätzlichen operativen Druck.
Obwohl sich die Engpässe und die damit verbundenen Wartezeiten für Schiffe im Hafengebiet derzeit in Grenzen halten, ist die Lage auf der Landseite der Terminals katastrophal. Daher wird zusätzlicher Platz für den Containerumschlag benötigt. Das ECA-Projekt (Extra Containerkapazität Antwerpen) soll mit einem neuen Dock und einer effizienteren Nutzung des vorhandenen Platzes im Hafen für Abhilfe sorgen.