Mit Blick auf die im „Pakt für bezahlbares Leben“ enthaltene Forderung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen nach der Einrichtung einer Preistransparenzstelle macht der Handelsverband Deutschland (HDE) auf den intensiven Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel aufmerksam und warnt vor einer neuen, zusätzlichen Form der Preisbeobachtung.

Geldstücke und Geldscheine mit Tastatur im Hintergrund

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Im Rahmen der amtlichen Preisstatistik veröffentlicht das Statistische Bundesamt bereits monatlich differenzierte Daten zur Verbraucherpreisentwicklung und greift dabei auf Preisbeobachtung in den Geschäften, im Internet sowie auch auf Scannerdaten des Handels zurück. „Preistransparenz gibt es schon heute. Die amtlichen Ergebnisse der Verbraucherpreisstatistik sind frei verfügbar und abrufbar. Eine neue, zusätzliche Form der Preisbeobachtung im Lebensmitteleinzelhandel hätte keinen Mehrwert“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch wäre sie angesichts tausender Artikel im Sortiment des Lebensmitteleinzelhandels mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden und würde zudem zur weiteren Bürokratisierung des Wirtschaftslebens beitragen. „In einer freien Wirtschaftsordnung bilden sich die Preise bei funktionierendem Wettbewerb im Markt“, so Genth weiter. Der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel sei besonders intensiv. Die Preise in Deutschland seien auch im europäischen Vergleich wettbewerbsfähig.

Die Produktvielfalt im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ist laut HDE enorm. „Größere Lebensmittelgeschäfte bieten mehr als 10.000 Artikel an. Zudem sind die Verkaufsstättendichte und die angebotene Qualität hoch“, so Genth. Gleichzeitig seien die Gewinnmargen des Lebensmitteleinzelhandels mit in der Regel zwischen einem und drei Prozent außerordentlich gering. „Die Gewinnmargen der Handelsunternehmen bleiben deutlich hinter denen der internationalen Markenindustrie zurück“, so Genth.