Als Ergänzung zur “Jamais trop…”-Kampagne, die der interprofessionelle Dachverband Interfel ins Leben gerufen hat, wird nun “Jamais trop économe”, “Nie zu sparsam” vorgestellt. Ziel sei es, die Französinnen und Franzosen zu unterstützen, ihr Haushaltsbudget angesichts der anhaltenden Inflation bestmöglich zu nutzen.

Jährlich werde immer weniger für Lebensmittel ausgegeben, aktuell sind es 14 % des Haushaltsbudgets - nichtalkoholische Getränke inklusive - während es vor 60 Jahren noch 25 % waren, so Interfel. Frisches Obst und Gemüse hätten sogar nur einen Anteil von 1,4 % an den gesamten Konsumausgaben. Im Vergleich dazu geben die Französinnen und Franzosen 13 % des Einkommens für Transport aus, 33 % für den Bereich “Wohnen”. Um daher beim Einkauf zu unterstützen, veröffentlicht Interfel jeden Freitag eine Liste verschiedener aktuell verfügbarer Obst- und Gemüsesorten sowie dazu passender Rezepte auf ihrer Webseite und den dazugehörigen Social-Media-Accounts.

Das Logo der Interfel-Kampagne

Das Logo der Interfel-Kampagne

Image: Interfel

O+G ist laufenden Preisanpassungen unterworfen

Darüber hinaus klärt der Dachverband auch darüber auf, warum frisches O+G bei den vom Staat geforderten Verhandlungen mit dem LEH für FMCG nicht erscheint. Aufgrund der Verderblichkeit falle O+G nicht unter die Regelung, da Frischware mit unvorhergesehenen Wareneingängen durch Preisanpassungen reguliert werde. Klimatische Änderungen führten nunmal zu Veränderungen bei Angebot und Nachfrage, was Produktion und Handel durch ständige Anpassungen regele: Trotz gestiegener Produktionskosten seit der 2. Jahreshälfte 2022 seien die Preise für viele Sommerfrüchte aufgrund ihrer guten Verfügbarkeit im Sommer 2023 schließlich deutlich gesunken, erklärt Interfel.

Ungünstiges Klima für viele Betriebe

In diesem Sommer waren insbesondere Aprikosen, aber auch Tomaten und Melonen vom Preistief betroffen, spezifiziert Interfel-Präsident Laurent Grandin im Fachmagazin Réussir: Die Mengen hatten sich ab Mitte Juli kumuliert, während der Absatz klima- und inflationsbedingt schwächelte: Erst passte das Wetter nicht, dann das Haushaltsbudget. Trotz guter Qualität seien die Preise so gesunken, teils sogar unter das Vorjahresniveau. Der Rückgang lasse sich auf -5 % in der Menge, -8 % im Wert beziffern und sei u.a. auch in der Trockenheit des Vorjahres zu begründen. Die nun bevorstehende Herausforderung sah er auch darin, dass angesichts steigender Kosten und unberechenbarer Klimaveränderungen zahlreiche Betriebe davon absehen könnten, ihren O+G-Anbau fortzusetzen, so Grandin.