Die Studie „Monitoring von Energieinnovationen in der Praxis“ zeigt, dass der Anbau von Tomaten unter hoher Feuchtigkeit ohne Mangelerscheinungen möglich ist, berichtet Glastuinbouw Nederland.
Die Ergebnisse bieten einen Einblick in den Anbau unter Voll-LED, mit Hinweisen zur weiteren Optimierung von Klima, Nährstoffmanagement, Zuckerverteilung und Bestäubung. Folgeforschung sei erforderlich, um die Produktivität und die Anbaustrategie weiter zu verbessern, damit die Landwirte unter energieeffizienter Beleuchtung optimal und ohne Qualitätsverluste oder Probleme anbauen können.
In der Wintersaison 2022/23 gab es aufgrund der hohen Energiepreise fast keinen Freilandanbau. Viele Anbauer, die bisher mit SON-T beleuchtet haben, sind auf energieeffiziente LED-Beleuchtung umgestiegen. Dies führte zu Fragen über den Anbau unter Voll-LED, woraufhin ein Monitoring-Projekt mit etwa fünf Erzeugern gestartet wurde.
Der Anbau von Tomaten unter Voll-LED sei gekennzeichnet durch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt im Gewächshaus, eine geringere Belüftung und eine geringere Wärmeabgabe der LED-Leuchten. Ziel des Monitorings, das von November 2023 bis März 2024 lief, war es, das Klima zu vergleichen und praktische Lösungen für Probleme zu finden sowie Fragen für die weitere Forschung zu ermitteln.
Es wurde eine breite Palette von Daten gesammelt, darunter Klimadaten, Pflanzenregistrierungen, Lichtmessungen, vertikale Temperaturmessungen, Haltbarkeitstests und Analysen von Pflanzensaft und Wasser (Gabe und Abfluss).
Die zentrale Fragestellung lautete: In welchem Umfang und auf welche Weise sollte die Verdunstung gefördert werden, um Feuchtigkeitsprobleme und Mangelerscheinungen zu vermeiden? Die Ergebnisse zeigten, dass der Tomatenanbau bei hoher Feuchtigkeit ohne Mangelerscheinungen möglich sei, obwohl aufgrund von sensiblen Unternehmensinformationen keine Produktionszahlen mitgeteilt wurden. Bei typischen Lichtstärken von 250-300 µmol/m²/s sei die Verdunstung höher und es werden keine Mangelerscheinungen beobachtet. Die Kultivierung muss weiter optimiert werden.
Bei höheren LED-Lichtstärken werden die erwarteten Erträge nicht erreicht. Die Umverteilung des Zuckers innerhalb der Pflanze bei LED-Beleuchtung müsse genauer untersucht werden. Analysen von Pflanzensäften zeigen, dass in den dunkelsten Monaten zu viel Zucker in den Blättern und nicht in den Früchten verbleibe. Es sei unklar, welche Anbaueinstellung mehr Zucker in die Früchte bringen kann.
Es gibt viele lose Kenntnisse über Nährstoffe, aber eine Bündelung sei wünschenswert, um den Überblick und die Anwendbarkeit zu verbessern.
Hummeln sollten mindestens vier Stunden am Tag ins Gewächshaus kommen können, vorzugsweise zwischen 8 Uhr und 13 Uhr. Dies sei energieaufwendig und beeinträchtige das Gewächshausklima. Forschungen (KAE-Projekt „LEDs bestäuben“) zeigen, dass Hummeln bei kürzeren Tagen und geringer Sonneneinstrahlung Schwierigkeiten bei der Nahrungssuche haben, möglicherweise aufgrund des Mangels an blauem, grünem/weißem Licht und UVA. Es sollte untersucht werden, ob UV-durchlässige Schirme diesem Problem abhelfen können oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen.