Vom 30. August bis zum 6. September reiste eine niederländische Delegation mit 42 Teilnehmern – darunter 26 führende Unternehmen und Wissensinstitutionen aus dem gesamten Gartenbau-Ökosystem – im Rahmen der Handelsmission NL HortiRoad2Osaka nach Japan.
Die gemeinsam von Dutch Greenhouse Delta (DGD), der Gemeinde Westland und der niederländischen Botschaft in Japan organisierte Mission hatte zum Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Wissenspartnern zu stärken und so zu einem zukunftssicheren, lokal widerstandsfähigen Produktionssystem für Lebensmittel und Blumen in Japan beizutragen.
Im Mittelpunkt der Mission stand die kontrollierte Umweltlandwirtschaft (Controlled Environment Agriculture, CEA): der Anbau in Gewächshäusern und Indoor-Farmen, der eine nachhaltige, widerstandsfähige und qualitativ hochwertige Produktion ermöglicht. Dieses Ziel wurde auf dem CEA-Symposium, der wichtigsten niederländischen Gartenbauveranstaltung in Japan, hervorgehoben, bei der sich das niederländisch-japanische CEA-Netzwerk zum Wissensaustausch traf. Die Keynotes wurden vom ehemaligen NASA-Wissenschaftler Raymond Wheeler, dem stellvertretenden Landwirtschaftsminister der Niederlande Marten van den Berg und dem Bürgermeister von Westland Bouke Arends gehalten. In Podiumsdiskussionen wurden Themen wie Dekarbonisierung, die Schaffung von Agrartälern und Fortschritte in den Bereichen KI und Robotik behandelt, während die Gemeinde Westland ihre Zusammenarbeit mit der Präfektur Kochi erneuerte.
Herausforderungen für den japanischen Gartenbau
Die Mission hob auch die dringenden Herausforderungen hervor, denen sich der japanische Gartenbau gegenübersieht. Der Klimawandel, hohe Energiekosten, Umweltbelastungen und Pflanzenkrankheiten setzen die Produktion unter Druck. Gleichzeitig erhöhen die alternde Landwirtebevölkerung, kleine Betriebe, fragmentierter Landbesitz, geringe Rentabilität und hohe Importabhängigkeit die Anfälligkeit des Sektors. Diese Themen standen im Mittelpunkt der Gespräche zwischen japanischen Erzeugern, Lieferanten, Regierungsvertretern und der niederländischen Delegation.
Die niederländischen Teilnehmer brachten Wissen, Technologie und praktisches Know-how mit, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen können. Innovationen wie Robotik, Automatisierung, Sensortechnologie, datengestützte Anbaumethoden, biologischer Pflanzenschutz und zirkuläre Lösungen bieten Möglichkeiten zur Optimierung der Produktion und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit. Regionale Kooperationen, wie die langjährige Partnerschaft zwischen Westland und Kochi, zeigten, wie Wissensaustausch und gemeinsame Projekte zu konkreten Ergebnissen führen können.
Neben dem CEA-Symposium umfasste die Mission Besuche der Weltausstellung 2025 in Osaka, Networking-Veranstaltungen und Besichtigungen von Gewächshäusern und Pflanzenfabriken in den Präfekturen Ibaraki, Mie, Aichi und Shizuoka. Diese Aktivitäten vermittelten der Delegation ein klares Bild vom aktuellen Stand des Gartenbaus in Japan und öffneten gleichzeitig Türen für die Zusammenarbeit mit Erzeugern, Lieferanten und Regierungsvertretern. Zu den wichtigsten Themen gehörten Klimaanpassung, profitable Geschäftsmodelle, die Gewinnung neuer Generationen und die Nutzung von Technologie und Innovation.
Die Zukunft auf gemeinsamer Basis gestalten
Die NL HortiRoad2Osaka-Mission bestätigte, dass die Niederlande und Japan gemeinsame Schritte in Richtung eines nachhaltigen, profitablen und zukunftssicheren Lebensmittelsystems unternehmen können. Dabei gehe es nicht nur um technologische Lösungen, sondern auch um Partnerschaften, die beide Länder verbinden, bereichern und stärken. Mit 425 Jahren diplomatischer Beziehungen verfügen beide Länder über eine solide Grundlage, um die Vorteile der Zusammenarbeit zu nutzen und gesunde, nachhaltige und lokal produzierte Lebensmittel und Blumen für alle zugänglich zu machen.