Am 27. September 2025 findet in der Schweiz zum zweiten Mal der ‚Tag der Pilze‘ statt. Mit dem Aktionstag will die Schweizer Pilzbranche laut einem Bericht des ‚Landwirtschaftlichen Informationsdienstes‘ nicht nur Lust auf Champignons, Shiitake und Austernseitlinge machen – sondern auch auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Denn die Produzenten stehen unter Druck: Hohe Importmengen, steigende Kosten und fehlende agrarpolitische Unterstützung erschweren den Alltag. Pilze zählen zur landwirtschaftlichen Urproduktion, doch in der Agrarpolitik spielen sie kaum eine Rolle. „Wir haben keinen Grenzschutz, keine Direktzahlungen und nur sehr bescheidene Beiträge für die Absatzförderung“, erklärt Nicole Badertscher, Geschäftsführerin des Verbands Schweizer Pilzproduzenten. Dabei trügen die Pilzbetriebe sehr wohl zu den Zielen der Schweizer Landwirtschaft bei: „Sie produzieren ressourcenschonend, setzen auf Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien und liefern ganzjährig ein pflanzliches, proteinreiches Lebensmittel – ganz ohne Pflanzenschutzmittel. Trotzdem werde die Branche politisch immer wieder vergessen“, betont Nicole Badertscher. Mitte-Ständerat Erich Ettlin aus dem Kanton Obwalden bestätigt diesen Widerspruch: „Die Pilzproduktion passt perfekt zu den agrarpolitischen Zielen: Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Ernährungssicherheit und eine pflanzenbasierte Ernährung.“ Dennoch sei es schwierig, für Pilze direkte Beiträge oder gar einen Grenzschutz einzuführen, da diese Instrumente im politischen Umfeld wenig Rückhalt hätten. Erich Ettlin will sich im Rahmen der Agrarpolitik 2030+ aber dafür einsetzen, dass zumindest mehr Mittel für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bereitgestellt werden – um die Sichtbarkeit der Pilze zu erhöhen und ihre Vorteile im Ernährungsalltag bekannter zu machen.