Nachdem die ursprüngliche Frist abgelaufen ist, scheint die südafrikanische Regierung ihren Fokus eher auf die Unterstützung des heimischen Marktes zu verlagern als auf die Verhinderung der Zölle, wodurch die Citrusfrüchte- und die bevorstehende Steinobst- und Traubensaison mit erheblichen Marktstörungen konfrontiert sind.
Die Frist für die Einführung neuer 30-%iger Zölle auf südafrikanische Frischwarenexporte in die USA ist abgelaufen. Jüngsten Berichten zufolge wurde dem Land eine weitere Frist von sieben Tagen eingeräumt, um einen besseren Vorschlag zu unterbreiten.
Nur wenige glauben, dass sich in diesem Zeitraum etwas ändern wird, und die meisten akzeptieren, dass die höheren Zölle nun unvermeidlich sind. Dies könnte jedoch Auswirkungen auf die Lieferungen der nächsten Woche haben – Quellen berichten, dass ein weiteres konventionelles Schiff geplant ist, um die bereits verpackten Früchte zu transportieren, die vor Ende Juli nicht verschifft werden konnten.
Südafrika steht nun an zwei Fronten unter Druck. Auf der einen Seite stehen die Zölle von Trump, auf der anderen ein massiver Polizeiskandal, der die Regierung bedroht. Es ist nicht überraschend, dass innenpolitische Probleme derzeit möglicherweise Vorrang vor Fragen des globalen Handels haben.
Die südafrikanische Regierung scheint in Bezug auf die Zölle ebenfalls das Handtuch geworfen zu haben, indem sie eine neue Stelle für „Exportunterstützung” eingerichtet und versprochen hat, den betroffenen Branchen zu helfen.
Da die frühen Steinobstplantagen in Südafrika mit ihrer Blüte bereits den Beginn einer neuen Saison ankündigen und die frühen Trauben produzierenden Weinberge ebenfalls zu blühen beginnen, bleibt nicht viel Zeit, um Alternativen zum US-Exportmarkt zu finden. Die Frischwarenindustrie des Landes hat bereits erklärt, dass sie unter den neuen Zöllen nicht mehr in die USA exportieren kann.
Da auch die Automobil- und Frischwarenbranche Südafrikas von den neuen Zöllen betroffen sein wird, hat sich die öffentliche Meinung gegenüber den USA verschärft. Es ist wahrscheinlich, dass Südafrika auch engere Beziehungen zu den BRICS-Staaten und den europäischen Ländern anstreben wird.
Alle bis zum 31. Juli verschifften südafrikanischen Citrusfrüchte werden in den US-Häfen noch zu den alten Zollsätzen abgefertigt. Ungewiss ist derzeit, wie südafrikanische Exporteure und ihre US-Abnehmer mit der Zukunft umgehen werden. Die Südafrikaner müssen auch die Auswirkungen der US-Zölle auf ihre Konkurrenzländer in Südamerika untersuchen.
Ungleiche Zollsätze werden die Situation weiter verkomplizieren, wenn US-Einzelhändler Produkte zu günstigeren Konditionen beziehen können. Südafrikanische Quellen sagten auch, dass die Verwaltung der Vielzahl von Zöllen, die Ländern auf der ganzen Welt auferlegt werden, für die US-Regierung ein bürokratischer Albtraum sein wird.