Witterungsbedingt verlief die Saison ohne größere Schwierigkeiten. Die Nachfrage nach Spargel und das Angebot waren meist recht gut im Einklang. Die Verbraucherpreise zeigten sich über weite Strecken stabil und lagen angebotsbedingt nur während des zögerlichen Saisonbeginns und zum Ende über dem Vorjahresniveau, so der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).

Trotz weiter steigender Produktionskosten gab es auch Phasen, in denen die Verbraucher weniger als in den beiden Vorjahren zahlen mussten. Der weitere Rückgang an Spargelanbauflächen wird voraussichtlich zu einer etwas geringeren Ertragsmenge in diesem Jahr im Vergleich zum langjährigen Mittel führen. Die Spargelsaison endet offiziell am 24. Juni. Bis zum Johannistag können Spargelliebhaber und Liebhaberinnen noch Spargel genießen.

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Image: VSSE e.V./Goeckel

„Die Spargelsaison verlief in diesem Jahr unaufgeregt und ohne größere herausfordernde Vorkommnisse. Regionaler Spargel ist nach wie vor sehr gefragt, und wir freuen uns, dass der Handel und die Kunden die Qualität des heimischen Gemüses schätzen. Mit Sorge blicken wir jedoch auf die anstehende Mindestlohnerhöhung 2026. Denn auch in diesem Jahr mussten wir von weiteren Betriebsaufgaben oder Einstellung der Spargelproduktion in Höfen erfahren, da der Druck auf die Betriebsleiter, die Produktionskosten zu erwirtschaften, zu hoch geworden ist“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des VSSE.

Überwiegend stabile Witterung

„Die Witterung hat in diesem Jahr alles in allem gut gepasst. Es war nicht zu lange zu kalt oder zu warm. Es gab keine dauerhaften Hitzewellen, so dass es wenig Überproduktion und somit zu keinem Preisverfall kam. Der Trend, aufgrund der drastischen Mindestlohnerhöhungen nur noch die Spargelmenge anzubauen, die man mit Sicherheit vermarkten kann, hält an und führt teilweise zur Angebotsverknappung“, erklärt Spargelanbauberater Dr. Ludger Aldenhoff.

Für Nordrhein-Westfalen bilanziert Ralf Große Dankbar, Spargelanbauberater in Nordrhein-Westfalen: „In dieser Saison hatten wir schönes, gleichbleibendes Wetter. Es war nie richtig kalt und nie richtig heiß. Die Mengen, die geerntet wurden, konnten gut verkauft werden. Die Gesamterntemengen werden, wenn überhaupt, durchschnittlich ausfallen. Insgesamt ist die Stimmung bei den Betrieben gut.“

Trend zum heimischen Grünspargelanbau verstärkt sich

Laut Dr. Ludger Aldenhoff hält der Trend, Grünspargel anzubauen, an und nimmt langsam zu: „Seit zwei bis drei Jahren gibt es auch Betriebe, die nur eine dunkelgrüne Spargelvariante von Anfang Mai bis Ende Juni anbauen. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es auch einen weiterwachsenden Markt für inländischen Grünspargel gibt.“

Auch Ralf Große Dankbar stellt fest, dass die Flächen beim Grünspargelanbau ausgeweitet wurden und es vermehrt Betriebe gibt, die hellgrünen Spargel ohne violette Verfärbung anbauen. Die Aufnahme des inländischen Grünspargels im Markt war sehr gut.

Die Nachfrage nach Spargel passte über weite Phasen der Saison zum Angebot. Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft lagen die Großhandelsabgabepreise angebots- und kostenbedingt meist über denen vom vergangenen Jahr und dem langjährigen Mittel von 2020 bis 2024. „Bei den Verbraucherpreisen gab es zwischen einem etwas höherem Einstieg und dem Anstieg zum Ende der Saison eine längere Phase, in der die Verbraucher ähnliche Preise wie in den beiden Vorjahren zahlten. Wochenweise wurde das Vorjahresniveau bedingt durch zahlreiche niedrigpreisige Angebotsaktionen auch unterschritten. In diesen Wochen waren die Einkaufsmengen entsprechend hoch“, erklärt Claudio Gläßer, Marktanalyst bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft.

Ein weiterer Grund für teils höhere Preise sei die Tatsache, dass die Anbauflächen seit ihrem Rekordhoch 2018 kontinuierlich, entsprechend der Nachfrage, zurückgingen und so keine großen Spargelmengen unter Preisdruck abgegeben werden mussten.