Für den kenianischen Frischexporteur Fawakih Import and Export eröffnet die wachsende Nachfrage nach Avocados in Asien neue Möglichkeiten. Geschäftsführer El’miqdad Hassan Nandwa zeigt sich im Gespräch mit Eurofruit zuversichtlich, was das Potenzial der Region betrifft.

„Wir exportieren bereits nach Indien, und nach unserem Besuch der ASIA FRUIT LOGISTICA konnten wir auch einige neue Aufträge für China abschließen“, sagte er. „Asien ist ein großer Markt mit enormem Potenzial, also müssen wir bereit sein.“

Während die Nachfrage nach kenianischen Avocados in Asien wächst, ist der Handel nicht ohne Hürden. In Indien bspw. unterliegen die Früchte aus Kenia einem Einfuhrzoll von 30 % – ein deutlicher Nachteil gegenüber tansanischen Avocados, die aufgrund der Einstufung Tansanias als „am wenigsten entwickeltes Land“ (LDC) zollfrei eingeführt werden. „Es laufen Verhandlungen, um den Zoll für Kenia abzuschaffen“, erklärte Nandwa, „aber im Moment ist es eine Herausforderung.“

Fawakih exportiert sowohl Hass- als auch grünschalige Avocados, wobei die Vorlieben je nach Markt unterschiedlich sind. „Indien und China bevorzugen beide Hass“, so Nandwa. „Die grünschaligen Sorten – wie Fuerte – gehen eher in den Nahen Osten, in die Türkei, nach Ägypten und manchmal auch nach Europa.“

Wie die meisten kenianischen Exporteure ist auch Fawakih von weltweiten Schifffahrtsstörungen betroffen. Während die Krise im Roten Meer vor allem die Routen nach Europa beeinträchtigt hat, gebe es laut Hassan auch Auswirkungen auf die globalen Schifffahrtswege. „Selbst nach Asien kommt es zu Verzögerungen, weil dieselben Schiffe und Container umdisponiert werden“, sagte er. „Alles hängt miteinander zusammen.“

Neben Avocados baut Fawakih auch Mangos und Ananas an, wobei jedoch nur für Avocados bislang ein phytosanitärer Ausfuhrstandard nach Asien existiert. „Unsere Mangos gehen hauptsächlich in den Nahen Osten – in Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien“, sagte er.

Auch der Klimawandel mache sich bemerkbar, fügte er hinzu, was Prognosen erschwere. „In diesem Jahr haben die Avocadobäume nicht wie erwartet geblüht“, berichtete Nandwa. „Das passiert weltweit, aber es ist besorgniserregend. Die Jahreszeiten sind nicht mehr vorhersehbar.“

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Image: Fruchthandel Magazin