Die Umsetzung der Wahlversprechen und Festlegungen im Koalitionsvertrag hat Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), angemahnt.
In ihrer Rede bei der ZVG-Mitgliederversammlung am 12. September 2025 in Berlin machte sie deutlich, dass die Kluft zwischen Ankündigungen und konkreten Maßnahmen immer größer werde.
„Der Gartenbau ist keine Randnotiz, sondern eine Zukunftsbranche“, betonte die Präsidentin. „Wir leisten unverzichtbare Beiträge für Ernährungssicherung, Klimaanpassung und Lebensqualität. Aber wir können das nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“
So bleibe das Bundesprogramm Energieeffizienz, das entscheidend für Investitionen in den Betrieben sei, geschlossen, während gleichzeitig die Unsicherheit über die künftige Richtung der Energiepolitik wachse. Auch beim Thema Wasser gebe es trotz steigender Dürreperioden und sinkender Grundwasserspiegel bis heute kein spezielles Förderprogramm zur Wassereffizienz.
Auch im Bereich Pflanzenschutz zeige sich eine schwierige Situation. Die Unternehmen stehen wachsenden Herausforderungen durch Resistenzen und neue Schaderreger gegenüber. Zwar sieht der Koalitionsvertrag Verbesserungen bei der Zulassung vor, aber hier gilt es „Dampf zu machen“. Ebenso bleibe bei der Arbeitsmarktpolitik die Umsetzung hinter den Versprechen zurück: Weder die zugesagte Flexibilisierung der Arbeitszeit noch klare und verlässliche Regelungen für Saisonarbeitskräfte seien bislang Realität geworden.
Der ZVG wird den konstruktiven Dialog mit der Politik daher weiterhin intensiv suchen, um gemeinsam verlässliche Leitplanken für eine zukunftsfähige Gartenbauwirtschaft zu schaffen.
Auf der Mitgliederversammlung wurde Karoline Heiser mit großer Zustimmung zur neuen Vizepräsidentin des ZVG gewählt. Gleichzeitig wurde der bisherige Vizepräsident Wilhelm Böck feierlich verabschiedet. Thomas van Megen wurde zum neuen Vorsitzenden des ZVG-Arbeitsausschusses Technik und Bauwesen im Gartenbau gewählt.