Landwirte könnten durch potenzielle Wirkstoffverluste durchschnittlich mehr als zwei Drittel ihres unternehmerischen Gewinns verlieren. So ein zentrales Ergebnis einer Studie von HFFA Research GmbH im Auftrag von BASF.
„Ohne Innovationen wird unsere Landwirtschaft langfristig enorm an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und ohne Innovationen werden künftig weniger regional produzierte Lebensmittel in den Supermarktregalen liegen. Das kann nicht das Ziel sein“, betonte Markus Röser und fordert einen ideologiefreien, wissenschaftsbasierten Regulierungsrahmen, der Innovation ermöglicht und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards wahrt. „Für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Landwirte ist es zwingend notwendig, dass Innovationen ohne die im Moment immense zeitliche Verzögerungen zugelassen werden“, so Röser.
Neue Studie zu Auswirkungen der Wirkstoffverluste
In der von BASF beauftragen Studie wurde untersucht, welche Wirkstoffe den Landwirten in bestimmten Kulturen wie Karotte, Salat, Hopfen, Apfel, Kartoffel, Zwiebel, Wein und Weizen in den kommenden Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen könnten und was dies konkret für ausgewählte landwirtschaftlichen Betriebe bedeute. Dabei stellte sich heraus, dass insbesondere der sogenannte Sonderkulturenbereich, zu dem Obst und Gemüse gehört, von Wirkstoffverlusten betroffen ist. „Gerade von den Lebensmitteln, bei denen Verbrauchern Regionalität wichtig ist, würde in Zukunft weniger in Deutschland produziert werden“, so Röser weiter. Landwirte bräuchten Pflanzenschutzinnovationen, um trotz oder gerade wegen zunehmender Wetterextrema, neuen Krankheiten und einwandernden Schädlingen sowie zunehmenden Resistenzen sicher und nachhaltig Lebensmittel produzieren zu können. Besonders unverständlich ist die schwierige Situation der Landwirte, da es Lösungen gibt: „Unsere Pipeline ist gut gefüllt, wir könnten den Landwirten helfen, aber leider kommen die Innovationen nicht oder nur sehr verzögert auf den Markt.“
Divexo® kontrolliert ab 2026 Falschen Mehltau
Die Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule im Kartoffelanbau wird immer schwieriger. In diesem Fall gibt es jedoch ab der kommenden Saison ein neues Produkt auf dem Markt. Mit Divexo ® biete BASF ein Fungizid, das nicht nur sehr gut auch bei resistenten Pilzstämmen wirkt, sondern auch eine hohe Regenfestigkeit und UV-Stabilität aufweise.
Auch im Bereich Digitalisierung präsentiert BASF Neuerungen für die Landwirte. xarvio Digital Farming GmbH habe einen neuen Algorithmus entwickelt, durch den variable Applikationskarten erzeugt werden, die nicht nur agronomisch sinnvoll seien, sondern auch praktikabel. Bisher wurden bei variablen Applikationskarten immer fünf Zonen auf einem Feld ausgewiesen. Egal wie groß die Unterschiede in der Biomasse waren. Mit dem neuen Algorithmus wird auf Basis von absoluten Blattflächenindex-Biomassekarten geprüft, ob eine variable Applikation überhaupt sinnvoll sei, wieviele Zonen und welche Aufwandmengen benötigt werden und welche Zonengrößen für die Landmaschinen technisch umsetzbar seien. So könne der Landwirt seine Betriebsmittel effizienter einsetzen und seinen Pflanzenbau optimieren.
easyconnect®: einfacher, sicher, schneller
Auch bei der sicheren Anwendung von Pflanzenschutzmitteln konnten Neuigkeiten berichtet werden. Ab der 2026 wird BASF auch die Produkte Balaya®, Diadem® und Focus® ultra mit der easyconnect-Kappe anbieten. Damit stehen in Deutschland insgesamt sieben Produkte mit dem neuen Verschluss für das Closed Transfer System (CTS) easyconnect® zur Verfügung – weitere werden folgen. Mit easyconnect können Landwirte ihre Pflanzenschutzspritze einfacher und schneller befüllen. Da das System in sich geschlossen sei, werden zudem der Anwender und die Umwelt vor eventuellen Spritzern und Tropfen geschützt.
Um den Landwirten die dringenden benötigten Innovationen zur Verfügung stellen zu können, seien jahrelange Forschung und hohe Investitionskosten notwendig. Und dabei gehe es nicht nur darum, einen passenden Wirkstoff zu finden. Er muss auch optimal formuliert werden, damit er schnell und zuverlässig an die richtige Stelle in der Pflanze gelangt und bspw. nicht vorher vom Regen abgewaschen oder der UV-Strahlung zerstört wird. Außerdem sorge die richtige Formulierung dafür, dass das Produkt für den Landwirt gut zu händeln sei und ohne Probleme appliziert werden kann.