China ist auf dem besten Weg, im Wirtschaftsjahr 2025/26 900.000 t Kirschen zu produzieren, 6 % mehr als in der vergangenen Saison. Dies geht aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht des USDA-FAO über den chinesischen Steinobstsektor hervor.
Der Anstieg sei das Ergebnis neuer Anbauflächen und eines verbesserten Anbaumanagements. Dem Bericht zufolge führen erhöhte Investitionen und verbesserte Anbautechniken zu einer Verbesserung der Fruchtqualität.
In der Saison 2024/25 gab es in China 199.000 ha Kirschplantagen, und es wird erwartet, dass diese Fläche in der Saison 2025/26 auf 205.000 ha ansteigt. Während die Anbauflächen in den traditionellen Produktionsregionen wie Shandong und Liaoning stabil bleiben, ist in anderen Provinzen wie Sichuan und Xinjiang eine Ausweitung im Gange. Obwohl die natürlichen Bedingungen weniger günstig sind, hat der Gewächshausanbau die Entwicklung der lokalen Kirschenindustrie in diesen beiden Provinzen vorangetrieben.
Die wichtigste Sorte, die im Gewächshaus angebaut wird, ist Meizao (Bing, eine beliebte früh reifende Sorte). Auch die Produktion von Russian No. 8 und Summit nimmt stetig zu. Im Freilandanbau bevorzugen die Landwirte Meizao, Russian No. 8, Brooks, Kordia, Lapins und Rainier.
Nach Angaben des USDA besteht bei den Erzeugern eine starke Nachfrage nach Sortenverbesserungen, und es werden weiterhin neue Sorten in das Land eingeführt. In Sichuan z.B. haben lokale Erzeuger drei neue Sorten entwickelt - Shuzaomei, Shuzimei und Shuguimei - die für ihre frühe Reife, lange Haltbarkeit und hohen Erträge bekannt seien. Andere neue Sorten wie Rocket und Linglongcui sind ebenfalls auf den Markt gekommen, auch wenn die Produktionsmengen derzeit noch begrenzt seien.
Der Bericht stellt fest, dass die Preise in den vergangenen Jahren aufgrund des gestiegenen Marktangebots stetig gesunken sind. „Die konzentrierte Ernte und die Vermarktung wichtiger einheimischer Sorten wie Meizao haben zu kurzfristigen Angebotsspitzen geführt und den Druck auf die Einzelhandelspreise erhöht“, so der Bericht.
“In der Saison 2024/25 führte ein Überangebot an chilenischen Kirschen zu einem starken Preisverfall, der die Gewinnspannen für heimische Kirschen, insbesondere für solche aus dem Gewächshausanbau, weiter reduzierte. So berichtete bspw. ein Gewächshausanbauer in Dalian, dass seine Meizao-Kirschen zu einem Preis von rund 70 chinesischen Yuan (9,75 US-Dollar) pro Kilogramm eingekauft wurden, was einem Rückgang von 15 % gegenüber der vorherigen Saison entspricht.
“Da das Angebot an chilenischen Kirschen voraussichtlich weiter steigen wird, könnten die Preise in der Saison 2025/26 weiter fallen. Für große, qualitativ hochwertige Kirschen kann man jedoch immer noch einen Aufschlag erzielen, während kleinere Kirschen im Allgemeinen mit einem Abschlag verkauft werden.”
Dem Bericht zufolge nimmt der Kirschkonsum in China aufgrund des gestiegenen weltweiten und inländischen Angebots, der besseren Verfügbarkeit und der verbesserten Qualität der Früchte rasch zu. Die chinesischen Verbraucher haben eine starke Nachfrage nach frischen Kirschen mit höheren Qualitätsansprüchen gezeigt und bevorzugen große, dunkelfarbige, feste Sorten mit hohem Zuckergehalt. Mit der Entwicklung des elektronischen Handels und der Verbesserung der Kühlkettenlogistik sind importierte Kirschen in die Städte der unteren Schichten vorgedrungen und werden zunehmend zum Bestandteil des täglichen Obstkonsums.
In der Zwischenzeit verzeichnen die chinesischen Kirschenimporte ein stetiges Wachstum, das von 388.000 t in den Jahren 2023/24 auf 552.500 t in den Jahren 2024/25 ansteigt, wobei Prognosen einen weiteren Anstieg auf 600.000 t in den Jahren 2025/26 erwarten lassen.
Dank seines großen Angebots und seiner Fähigkeit, das chinesische Neujahrsverkaufsfenster zu beliefern, hat Chile den chinesischen Kirschmarkt lange Zeit dominiert. Die Nullzollpolitik im Rahmen des Freihandelsabkommens zwischen China und Chile und die historisch hohen Gewinnspannen haben dazu geführt, dass über 90 % der chilenischen Kirschexporte nach China gehen. In der Saison 2024/25 stiegen die chilenischen Kirschexporte nach China im Vergleich zum Vorjahr um 44 %, und für 2025/26 werden noch höhere Mengen erwartet.