Laut den am 1. September 2025 veröffentlichten Schätzungen von Agreste, dem Statistikdienst des französischen Landwirtschaftsministeriums, wird die französische Erdbeerernte in diesem Jahr auf 70.200 t veranschlagt. Das entspricht einem Minus von 1.400 t gegenüber 2024 (–2 %) und liegt ebenfalls um rund 2 % unter dem Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024.
Die mit Erdbeeren bepflanzte Fläche wird für 2025 auf 3.669 ha geschätzt – nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahr, aber 4 % kleiner als der Fünfjahresdurchschnitt. Nach Angaben von Agreste haben die starken Hitzewellen in der zweiten Junihälfte die Produktion belastet: Neben dem Abwurf von Blüten sei es vermehrt zu kleinen und deformierten Früchten gekommen, die bei der Ernte aussortiert werden mussten. Zusätzlich hätten Krankheitsdruck und Schaderreger zu geringeren Mengen beigetragen.
Der Anbau ist auf das Land verteilt: Im Südwesten des Landes liegt der größte Produktionsschwerpunkt in Aquitaine, wo 2024 39 % der französischen Erdbeeren angebaut wurden. In diesem Jahr konnten mit 27.800 t ein leichtes Plus von 1 % gegenüber 2024 erreicht werden. Der Südosten Frankreichs mit den Regionen Rhône-Alpes sowie Provence-Alpes-Côte d’Azur macht rund ein Viertel der Produktion aus, dort wurde in diesem Jahr mit 22.800 t ein Rückgang um 3 % verzeichnet. Auf weitere Regionen entfallen 19.900 t, wobei in Zentralfrankreich (Region Centre-Val-de-Loire) ein deutlicher Rückgang um 7 % beobachtet wurde.
Diese drei betrachteten Gebiete decken rund zwei Drittel der französischen Produktion ab. Die Daten für die übrigen Regionen wurden auf Basis der amtlichen Statistik hochgerechnet. Agreste betont dabei, dass die Auswahl der Beobachtungsregionen nach klimatischen Kriterien erfolgt, um die verschiedenen Produktionszonen – atlantisch, mediterran und kontinental – repräsentativ einzubeziehen.
Saisonverlauf stabil, Handelsdefizit wächst
Nach dem Abschluss der Frühjahrssorten im Juni bestimmen remontierende Sorten wie die Charlotte die zweite Hälfte der Kampagne. Im Juli 2025 lagen die Erzeugerpreise um 1 % niedriger als im Vorjahresmonat, jedoch 6 % über dem Fünfjahresmittel (2020–2024). Trotz teils schwankender Qualitäten habe sich die Vermarktung zum Ende der Saison laut Agreste insgesamt stabil entwickelt.
Zwischen Januar und Juli 2025 wurden 8.600 t Erdbeeren exportiert (inklusive nennenswerter Reexporte), ein Plus von 5 % im Jahresvergleich. Die Importe stiegen auf 52.600 t (+10 %). Das Handelsdefizit vergrößerte sich damit um 11 % auf 43.900 t.