Trotz der angespannten internationalen Lage zeigt sich der italienische Außenhandel mit frischem Obst und Gemüse im ersten Quartal 2025 von seiner positiven Seite
Wie der Branchenverband Fruitimprese auf Basis aktueller ISTAT-Daten mitteilt, stiegen die Ausfuhren frischer Ware im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,3 % im Volumen und um 13,3 % im Wert.
Auch die Handelsbilanz entwickelte sich günstig: Der Überschuss lag bei über 264 Mio Euro, was einem Plus von 30,8 % gegenüber 2024 entspricht. Das mengenmäßige Defizit zwischen Export und Import schrumpfte auf 98.978 t – weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts für denselben Zeitraum.
Alle Warengruppen verzeichneten positive Entwicklungen. Besonders stark legten die Ausfuhren von Frischobst zu: +21,8 % in der Menge und +24,3 % im Wert. Diese Tendenz spiegeln auch die Zahlen für Äpfel (+19,9 % in Volumen, +18,3 % im Wert), Kiwis (+15,3 % bzw. +28,5 %) und insbesondere Birnen, deren Exporte im dreistelligen Prozentbereich zulegten. Trotz dieser erfreulichen Zahlen sei man aber noch weit von einem „normalen Jahr“ entfernt, so Fruitimprese.
Vor allem Birnen litten weiterhin besonders stark unter den Folgen des Klimawandels, unter Insektenbefall und dem Mangel an wirksamen Pflanzenschutzmitteln – letzteres infolge des stetigen Rückgangs zugelassener Wirkstoffe. Dieses Problem habe Fruitimprese seit Langem thematisiert. Erst kürzlich sei es erneut durch Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida bei der Agrifish-Tagung aufgegriffen worden.
Auch bei den Citrusfrüchten, deren Exportkampagne im ersten Quartal in vollem Gange war, wurden Zuwächse verzeichnet: +3 % in der Menge und +11,4 % im Wert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders gut entwickelte sich der Export von Zitronen, der um fast 50 % zunahm.
Auf der Importseite stiegen vor allem die Einfuhren von Citrusfrüchten (+8,3 % Volumen, +21,7 % Wert) sowie von Schalen- und Trockenfrüchten, deren Wert um ganze 36,9 % zulegte – eine Folge der klimabedingten Ernteausfälle weltweit.
Ein weiteres Importprodukt mit deutlichem Wachstum war die Tropenfrucht Avocado, die sich immer stärker in der italienischen Ernährung etabliert. Auch im ersten Quartal 2025 stiegen die Importe um über 20 %.
Angesichts der internationalen Unsicherheiten sprach Fruitimprese-Präsident Marco Salvi am 17. Juli mit Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida über die Zukunftsperspektiven des Obst- und Gemüsesektors. Am Rande des Treffens organisierten das Landwirtschaftsministerium MASAF und Fruitimprese eine Aktion zur Förderung des Sommerfruchtkonsums.
Zur Mittagszeit wurden im Foyer des Ministeriums in Rom verschiedene Zubereitungen aus aktuellen italienischen Obst- und Gemüseprodukten angeboten – darunter auch die erste Tafeltraube der Kampagne 2025 aus Apulien, die sowohl qualitativ als auch mengenmäßig vielversprechend sei, heißt es abschließend in der Mitteilung.