Der Hamburger Hafen verzeichnete eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal des laufenden Jahres trotz des herausfordernden geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds ein starkes Umschlagergebnis. Dies unterstreiche die volkswirtschaftlich herausragende Bedeutung des Hamburger Hafens für Deutschland und Europa.
In fast allen Bereichen des Universalhafens wurden mehr Güter über die Kaikante bewegt. So stieg der Seegüterumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 % auf 28,3 Mio t. Unter den drei größten europäischen Häfen sei Hamburg somit der einzige mit einer positiven Entwicklung beim Seegüterumschlag.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden im Hamburger Hafen 2 Mio TEU umgeschlagen (19,9 Mio t). Das entspricht einem Wachstum von 6,3 % (+4,7 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit konnte im Vergleich mit den großen Westhäfen das stärkste relative Wachstum verzeichnet werden.
Direkter Containerverkehr mit Indien wächst um fast 40 Prozent
Maßgeblich dazu beigetragen hat der starke Verkehr mit den Fernost-Staaten, der auch für einen gestiegenen Containerumschlag sorgte. Einen positiven Einfluss darauf hatten auch die neuen Liniendienste mit dem Wachstumsmarkt Indien. Mit insgesamt 60.000 TEU stieg der Containerumschlag um 39,6 %. Nur Malaysia legte mit einem Plus von 50,6 % auf 54.000 TEU noch stärker zu. Eine Erholung zeichnete sich beim Umschlag mit dem größten Handelspartner China ab. Mit 597.000 TEU erreichte er ein Plus von 11,3 %. Erste Auswirkungen der Maßnahmen der Trump-Administration zeigten sich dagegen im Handel mit den USA. So wurden gegen Ende des vergangenen Jahres viele US-Lager gefüllt. Entsprechend geringer ist im ersten Quartal der Containerumschlag des Hamburger Hafens für das Fahrtgebiet USA gewesen. Dieser ging um 19 % zurück und lag bei 145.000 TEU.
Hamburg als zentraler Umschlagpunkt zwischen Schiff, Schiene und Straße
Während insbesondere die Transhipmentverkehre in der vergangenen Zeit unter den geopolitischen Rahmenbedingungen zu leiden hatten, zeigten sie zu Beginn des Jahres mit einem Plus von 15,3 % auf 723.000 TEU ein aufsteigendes Umschlagergebnis. Gründe hierfür waren hinzugekommene Linienverbindungen, von denen Mengen per Feederschiff weitertransportiert wurden, sowie die mögliche Akquisition von Transhipmentvolumen im Zuge der Umstrukturierung der Reedereiallianzen.
Die Verkehre ins Hinterland stiegen auf 1,3 Mio TEU (+1,8 %). Davon konnte wiederum die Bahn profitieren, die nach vorläufigen Zahlen 645.000 TEU (+0,7 %) transportierte.