Nachdem Heidelbeeren bereits seit einiger Zeit aus Süddeutschland und aus dem geschützten Anbau (Folientunnel und Gewächshäuser) im Handel zu finden sind, geht es mit der Ernte jetzt auch in Norddeutschland richtig los: Auch im Freiland sowie auf den Selbstpflückfeldern werden die Früchte allmählich erntereif, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK).

„In der Norddeutschen Tiefebene haben die meisten Heidelbeeren ideale Anbauvoraussetzungen, denn sie wachsen auf Heide- oder Moorstandorten, ihren natürlichen Standorten“, sagt Felix Koschnick, bei der LWK Leiter der Versuchsstation für Beerenobst in Langförden (Stadt Vechta). „Die Hauptmengen erwarten wir, wenn das Wetter mitspielt, Mitte Juli bis Anfang August“, so Koschnick weiter. „Die Ernte der Hauptsorte ,Dukeʻ wird ab kommender Woche im Freiland richtig Fahrt aufnehmen.“

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Image: alicja neumiler/AdobeStock

Die LWK-Beerenobstfachleute rechnen dieses Jahr mit einer guten Ernte und guten Fruchtqualitäten. Die Heidelbeerbestände mit ihren frühen und späten Sorten entwickeln sich momentan nach Plan. So dürften den Verbraucherinnen und Verbrauchern in diesem Jahr ausreichende Mengen deutscher Heidelbeeren, witterungsbedingt in toller Qualität, im Lebensmitteleinzelhandel, bei den Direktvermarktern und auf Selbstpflückfeldern zur Verfügung stehen.

Heidelbeeren aus heimischer Produktion haben im Vergleich zu Importen relativ kurze Transportwege, eine bessere CO2-Bilanz und einen geringeren Wasserverbrauch. Dank einer Kombination aus Sorten mit unterschiedlichen Reife-Terminen dauert die Heidelbeersaison in Deutschland noch bis September.

Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben des Statistischen Landesamts in Niedersachsen 159 Betriebe (2023: 156 Betriebe) auf 2249 ha insgesamt 10.027 t (2023: 9.923) Kulturheidelbeeren geerntet. In ganz Deutschland bauen 458 Betriebe auf 3469 ha Heidelbeeren an. Niedersachsen ist mit knapp 65 % der Anbaufläche das Hauptanbaugebiet Deutschlands. In der Norddeutschen Tiefebene (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) wachsen 80 % der deutschen Heidelbeeren.