Larve des Falschen Apfelwicklers Foto: Intercitrus

Larve des Falschen Apfelwicklers Foto: Intercitrus

Die Sitzung des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (ScoPAFF) am 20. Mai sollte die Änderung der europäischen Verordnung unterstützen, die die Anwendung der Kältebehandlung auf Orangen vorsieht, die aus Ländern eingeführt werden, die vom Falschen Apfelwickler betroffen sind. Die Maßnahme sollte nun ratifiziert werden, damit sie unverzüglich im Amtsblatt der EU veröffentlicht und somit in Kraft treten kann. Nur so könne die Zusage der Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, erfüllt werden, die schriftlich angekündigt hatte, dass die Maßnahme 'vor Beginn der neuen Handelssaison' (für Einfuhren in die Südliche Hemisphäre) umgesetzt werden soll.

Es seien bereits Schiffe mit Citrusfrüchten auf dem Weg nach Europa. Sollte sich die Maßnahme noch weiter verzögern, könnte die Kommission selbst haftbar gemacht werden, denn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe bereits im vergangenen Sommer davor gewarnt, dass ein hohes Risiko bestehe, dass sich der Schädling auf dem Gebiet der EU ansiedele, und daher die Anwendung dieser Behandlung empfohlen werde, heißt es weiter.

Intercitrus fordert die Kommission auf, ihre Kriterien durchzusetzen und die wissenschaftlichen Studien der EFSA sowie die Anforderungen der europäischen Verordnung selbst zu berücksichtigen, die in diesem Fall die 'völlige Abwesenheit des Schädlings' bei Einfuhren verlange. Nur die Kältebehandlung könne dies zu 99,9968 % (laut EFSA) gewährleisten. Auf der Grundlage dieser Argumente und der vom ScoPAFF am 1. Februar vertretenen Position sollte die Kommission die Durchführung der Kältebehandlung vorschlagen und genehmigen. 'Sollte sich die Kommission trotz alledem dazu hinreißen lassen, am 20. Februar nicht zu handeln, wie es in Anbetracht ihrer Pflicht und Verantwortung zu erwarten wäre, sollte die Kältebehandlung in einer politischen Verantwortungsübung verteidigt werden, die der spanische Minister Luis Planas - zusammen mit Frankreich, Italien, Portugal und Griechenland als Verbündete in Sachen Citrusproduktion - im Rahmen des Rates für Landwirtschaft und Fischerei am 24. Mai stattfinden wird, leiten könnte', so die Präsidentin des Branchenverbandes für Citrusfrüchte, Inmaculada Sanfeliu.

Die Situation, die durch die Einschleppung von Schädlingen entstanden sei, sei nach Ansicht von Intercitrus bereits heute 'unhaltbar'. Insekten und Bakterien haben dazu geführt, dass sich der öffentliche Haushalt der valencianischen Regierung zur Bekämpfung dieser Schädlinge in nur drei Jahren verdreifacht hat: von 6,2 Mio Euro (2018) auf 18,4 Mio Euro (2021). Dieser Kostenanstieg vervielfache sich bei den Citruserzeugern, da die wenigen zugelassenen Behandlungen und biologischen Bekämpfungssysteme besonders teuer und ineffizient seien, was die Rechnung der Erzeuger nicht nur aus diesem Grund, sondern auch wegen der massiven Verluste an nicht vermarktbarer Produktion und dem entsprechenden Anstieg des Verderbs in die Höhe treibe. Der Berufsverband habe in den vergangenen Monaten davor gewarnt, dass 'Europa am Rande eines ernsten pflanzengesundheitlichen Notstands steht', heißt es in einem Positionspapier, das der Berufsverband an Europaabgeordnete und hohe Beamte der Kommission verteilt hat.