Auch in diesem Jahr endete die Veranstaltung „Regina di Puglia“, die vier Tage lang apulische Trauben und die Region in den Fokus internationaler Einkäufer und Journalisten rückte, mit einer Abschlusskonferenz, wo Mario Schiano Lo Moriello vom italienischen Agrarmarkt-Institut ISMEA aktuelle Zahlen und Trends zum Tafeltraubenmarkt 2024 präsentierte. Die Daten zeigen: Italiens Tafeltraubenbranche befindet sich im Wachstum – aber auch im Wandel.

Für das Jahr 2024 wird die italienische Tafeltraubenproduktion auf rund 1 Mio t geschätzt – ein Plus von 12 % gegenüber dem Vorjahr (884.100 t). Auch der Konsum innerhalb Italiens ist gestiegen: Die Haushaltskäufe nahmen mengenmäßig um 4,6 %, wertmäßig sogar um 10,4 % zu. Auffällig – und gleichzeitig im Einklang mit globalen Trends – ist das starke Wachstum im Segment kernloser Trauben, das Lo Moriello für 2024 als regelrechten „Boom“ bezeichnete. Im Vergleich zu 2023 seien die Einkäufe kernloser Varietäten gestiegen, und dies sowohl in der Häufigkeit (+4,6 %) als auch im Wert (+10,4 %), im Einzelhandel lag der Preis 2024 durchschnittlich 5,5 % über dem Vorjahr. Noch deutlicher sei das Wachstum für verpackte Trauben, wo der Umsatz in den vergangenen drei Jahren von 129 Mio Euro (2021) auf 219 Mio Euro (2024) kletterte.

In einer Packstation für Trauben

Verpackte Trauben steigen in der Gunst der Konsumentinnen und Konsumenten - erst recht, wenn sie kernlos sind.

Deutschland bleibt wichtigstes Zielland für italienische Trauben

Und jenseits der italienischen Landesgrenzen? Seit dem Jahr 2000 wurden Trauben aus dem Bel Paese in insgesamt 120 Länder exportiert, durchschnittlich waren es seitdem 68 Länder pro Jahr. 61 Länder waren es in 2024, darunter auch Kanada (Platz 35), Saudi-Arabien (Platz 27) oder Albanien (Platz 20). 75 % der italienischen Traubenexporte gingen 2024 in sechs Länder, drei weniger als im Vorjahr. Wichtigstes Zielland bleibt Deutschland, und das noch deutlicher als zuvor: der Anteil hat sich von 24 % in 2023 auf 32 % in 2024 ausgebaut. An zweiter Stelle steht Frankreich, das ebenfalls die Position von 17 % auf 19 % ausbaut, gefolgt von Polen und Großbritannien. Drei Viertel der italienischen Traubenexporte waren 2024 auf sechs Länder konzentriert, drei weniger als im Vorjahr. Seit 2010 sind die absoluten Exportmengen in alle wichtigsten Zielmärkte gesunken – mit Ausnahme von Deutschland, Großbritannien und dem auf Platz 7 des Export-Rankings liegenden Österreich.

Kernlose Sorten als Motor der Exportpreise 

Zurück nach Italien, wo 2024 die Exporterlöse mit 912 Mio Euro erstmals die 900-Mio-Marke knacken – ein Plus von 13 % gegenüber 2023. Mengenmäßig ergibt sich ein leichter Zuwachs von 1 % auf 382.000 t. Nach einem durchschnittlichen Exportpreis von 1,64 Euro/kg in 2022 und 2,13 Euro/kg in 2023 ist er 2024 auf 2,39 Euro/kg gestiegen - größter Motor ist hier laut ISMEA nicht etwa die Inflation, sondern der zunehmende Anteil kernloser Sorten.

Weitere Details zur italienischen Traubenbranche, zur Entwicklung des spanischen Marktes sowie zu wachsendem Wettbewerb durch Trauben-Importe aus Drittländern lesen Sie in Ausgabe 30/31 des Fruchthandel Magazins, die am 1. August 2025 erscheint.

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Vittoria-Trauben in Apulien | Regina di Puglia 2023

Trauben der Sorte Vittoria in Apulien