Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt weiter herausfordernd. Um Verbrauchern eine konkrete finanzielle Entlastung zu bieten, überbieten sich Aldi Nord und Aldi Süd mit Lidl bei Preissenkungen quer durch das Sortiment.
Mehr als 500 Einzelartikel sollen bei Lidl dauerhaft im Preis gesenkt werden, bei einzelnen Artikeln sollen es Lidl zufolge bis zu 35 % sein – ohne Abstriche bei der Produktqualität. Dies umfasse sowohl bundesweite als auch regionale Preisanpassungen. Getreu dem Motto: „Lidl lohnt sich“. Dank langfristiger, fairer Vereinbarungen mit Lieferanten und hoher Abnahmemengen könne der Discounter seine Preise senken.
Aldi Nord und Aldi Süd halten natürlich dagegen. Rund 1.000 Artikel hat der Discounter in diesem Jahr bereits dauerhaft im Preis reduziert. In den kommenden Wochen sollen über alle Warengruppen hinweg weitere hunderte Artikel - national sowie regional - dauerhaft im Preis reduziert werden.
Dieser Wettstreit mache sich auch in UK bemerkbar und treibe z.B. Tesco Sorgenfalten auf die Stirn. Aldi und Lidl haben zusammen 18,2 % Marktanteil, während es vor rund 20 Jahren gerade einmal 2 % waren. Dennoch halte Tesco-Chef Ken Murphy das Unternehmen grundsätzlich für sehr wettbewerbsfähig. Auch wenn die einstigen Top 4 Tesco, Asda, Sainsbury und Morrisons von 76,1 % auf 61,1 % geschrumpft sind. Aldi und Lidl locken Kunden mit Dauerniedrigpreisen, Klubkarten-Rabatten und “Aldi Price Match”, berichtet die Lebensmittelzeitung.
Gegen die Angebote der Discounter anzukämpfen, sei gar nicht so einfach. Tesco sei zwar der günstigste Vollsortimenter, könne in der Kombination billig und gut aber nicht mithalten. Dennoch wolle man dagegenhalten – auch im Bereich Frische. Produktvielfalt und attraktive Standorte sollen ihr Übriges tun, mit Unterstützung des digitalen Geschäfts. Um sich mit neuen Einnahmequellen weiter abzusetzen, etwa mit dem Online-Marktplatz, könne Tesco auch in gewissem Maße mit Amazon konkurrieren. Mit Lieferdiensten soll weiterer Umsatz generiert werden. Kundenkarte und App sollen Kunden stärker binden.
Der Analystin Maureen Hinton vom KPMG Think Tank zufolge befinden sich die Discounter in einer starken Position seitdem sie ihr Filialnetz ausgeweitet haben. Denn so spreche sich schneller herum, dass sie nicht nur niedrige Preise, sondern auch Qualität bieten. Das Sortiment den Wünschen und dem Geschmack der britischen Verbraucher anzupassen haben ebenfalls geholfen.