Die Festigkeitsprüfung ist ein wichtiger Schritt in der Qualitätskontrolle in der Kiwi-Branche, da sie dabei hilft, den besten Zeitpunkt für die Ernte zu bestimmen und festzulegen, wie die Früchte behandelt und gelagert werden sollten. Die meisten der derzeitigen Prüfverfahren sind entweder zerstörend, zeitaufwendig oder können nicht vor Ort durchgeführt werden, so Plant & Food Research.
Als Reaktion auf den Bedarf der Branche an einem besseren Werkzeug haben Wissenschaftler des Bioeconomy Science Institute ein tragbares Gerät entwickelt, das mit einer kleinen Sonde sanft auf die Frucht klopft und anhand der resultierenden Aufprallreaktionsmerkmale schnell und genau ihre Festigkeit schätzt.
2021 wurde die Technologie an das Unternehmen für elektronische Gartenbaugeräte Willowbank Electronics lizenziert, das das Gerät weiter verfeinerte und ein kommerzielles Produkt namens „The Soft Fruit Tester” (SFT) entwickelte. Willowbank Electronics arbeite mit Zespri zusammen, um ein neues Instrument zur Festigkeitsprüfung für die 5 Mrd NZ-Dollar schwere Kiwi-Branche Neuseelands anzubieten.
Nach umfangreichen Tests habe Zespri die SFT-Technologie schrittweise eingeführt, die laut eigenen Angaben eine umfassendere Prüfung der Früchte ermöglichen wird. Zespri hat das Gerät für Qualitätskontrollen bei der Ankunft in Europa eingeführt und plane, diese Technologie in Zukunft auch auf andere wichtige Märkte sowie auf neuseeländische Nacherntebetriebe auszuweiten.
Derzeit werden weitere Anwendungsmöglichkeiten und Märkte für das SFT-Gerät untersucht, wobei zusätzliche Forschungsarbeiten geplant seien, um die Eignung des Geräts für andere Obstsorten zu ermitteln. Auch für andere Lebensmittelprodukte gibt es potenzielle Anwendungsmöglichkeiten. So nutze die niederländische Forschungsorganisation Wageningen Food & Biobased Research das SFT-Gerät, um die Reifung von Käse zu testen.