Nach einem sehr trockenen Winter und vielen vergleichsweise warmen Tagen Ende Februar und im Monat März waren die Anbaubedingungen für das Frischgemüse in Oberösterreich in diesem Frühjahr im Freiland optimal.

Die Ackerflächen konnten bislang im ganzen Bundesland in perfektem Zustand und zur geplanten Zeit bearbeitet werden, teilt die Landwirtschaftskammer Oberösterreich mit. Demnach erfolgen seit Mitte Februar Saaten und Pflanzungen nach ihrem exakten „Anbauplan“ und so können viele Gemüsearten wie z.B. Radieschen, Salate, Jungzwiebel, Kohlrabi und vieles mehr bereits jetzt in besten Qualitäten und in großen Mengen an den Lebensmittelhandel (LEH) geliefert werden.

Salat

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„Der erwerbsmäßige landwirtschaftliche und gärtnerische Gemüseanbau wird in Oberösterreich 2025 von 175 Betrieben auf einer Gesamtanbaufläche von etwa 2.059 ha betrieben. Damit reduziert sich gegenüber dem Vorjahr die Betriebsanzahl der Gemüseproduzenten um vier Betriebe. Die Anbaufläche hingegen steigt erfreulicherweise nach ersten Erhebungen dieses Jahr (nach Rückgängen 2023 und 2024) wieder kräftig um ca. 111 ha an“, beschreibt Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, die Struktur im heimischen Gemüseanbau. Für die Saison 2025 werden bei den rund 80 verschiedenen Gemüsearten ca. 85.000 t Erntemenge mit einem Gesamtproduktionswert von ca. 38 Mio Euro erwartet.

Bio-Gemüse-Anteil erreicht erstmals die historische Marke von 30 Prozent

Der flächenmäßige Anteil des biologisch produzierten Gemüses nimmt weiter kontinuierlich leicht zu und erreicht in Oberösterreich mit 618 ha Anbaufläche für alle Gemüsekulturen im Erwerbsanbau erstmals einen Anteil von 30 % der Jahresgesamtproduktion. Die restliche Gemüseanbaufläche von 70 % wird nach den Kriterien der kontrollierten AMA GAP-Produktion bestellt. Die Aufteilung Frischgemüse – Sauergemüse (Vertragsproduktion) beträgt rund 80 % zu 20 % und entwickelt sich immer stärker in Richtung Frischgemüse. Um den für den Gemüseanbau wichtigen Fruchtfolgewechsel durchführen zu können, wird ca. 64 % des Gemüses auf Pacht- bzw. Tauschflächen angebaut. „Einzelne Gemüsebaubetriebe findet man praktisch auf alle Bezirke in OÖ verteilt, jedoch macht der Anteil des Bezirkes Eferding rund die Hälfte des OÖ Gemüseanbaus aus“, so Waldenberger.

Die Zunahme der Gemüseanbaufläche 2025 hat unterschiedlichste Ursachen

Das Marktumfeld für biologisches Gemüse ist derzeit positiv, sodass Lebensmittelhandel und die Verarbeitungsindustrie Abnahmegarantien bieten. Wermutstropfen ist, dass die Spannen geringer werden. 2024 gab es hohe Ertragsausfälle. Ursachen waren Hitze, Wassermangel, Überschwemmung nach Starkregen, überdurchschnittlich hohe Verlust durch Wildverbiss sowie Qualitätsverluste durch nicht wirksame bzw. weggefallene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. Diese Verluste dürfen sich bei einem Lieferanten für den Lebensmitteleinzelhandel nicht wiederholen, weshalb 2025 die Anbauflächen aus Sicherheitsgründen leicht erhöht wurden – trotz gleichbleibender Abnahmemengen. Die Zuckerrübenfläche ist aufgrund gekürzter Kontrakte innerhalb eines Jahres in Österreich um ca. 16.000 ha, in OÖ um ca. 3.500 ha zurückgegangen. Diese spezialisierten Ackerbauern mussten innerhalb weniger Wochen eine rentable pflanzenbauliche Alternative suchen. Einige versuchen es erstmals oder wieder mit Gemüse oder auch Kartoffeln.