Das polnische Obst- und Gemüse-Portal „www.sadyogrody.pl“ berichtet mit Bezug auf „fruitveb.hu“, dass die ungarische Pflaumenernte zwischen 40.000 t und 50.000 t liegen könnte, was unter dem Ertrag von 60.000 t in normalen Jahren liegt, aber deutlich über dem Ertrag von 25.000 t in schlechten Jahren.

Quelle.Pixabay. Pflaumen

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Laut  „fruitveb.hu“ gehen die Nationale Landwirtschaftskammer und das Zentrum für Obstproduktionsforschung des Gartenbauinstituts MATE davon aus, dass Ungarn in Bezug auf den Pflaumenertrag dieses Jahr in zwei Teile unterschieden wird: „Im Nordosten des Landes, der knapp die Hälfte der Anbaufläche ausmacht, wird je nach Sorte ein mittlerer oder guter Ertrag erwartet, während in den Komitaten (regionale Verwaltungsebenen) Bács-Kiskun und Pest, die mehr als die Hälfte der Anbaufläche ausmachen, und in Transdanubien der Pflaumenertrag im allgemeinen schwach und mancherorts sogar mittelmäßig ausfallen wird.“

Diese Dualität sei darauf zurückzuführen, dass die Blüte in den zentralen und westlichen Teilen des Landes ein bis eineinhalb Wochen früher begann und die Aprilfröste die Pflaumenplantagen daher hier empfindlicher trafen, was zu größeren Frostschäden oder einem schlechteren Fruchtansatz führte. Nach den Frühjahrsfrostperioden verursachte die atmosphärische Trockenheit Probleme auf den Plantagen. Die Trockenheit hemmt das Wachstum der Pflaumenbäume, und einige empfindliche Sorten verdorren fast am Baum. Bei starken, tief eindringenden Unterlagen ist dieses Problem weniger gravierend, aber bei Plantagen mit modernen, das Wachstum hemmenden Unterlagen ist eine Bewässerung unerlässlich, schreibt „fruitveb.hu“.

In Ungarn werden gegenwärtig auf fast 6.000 ha Pflaumen angebaut, wobei die Anbaufläche stetig abnimmt. Noch vor zehn Jahren lag die gesamte Anbaufläche bei 8.000 ha. Die auf den größten Flächen angebauten Sorten sind: Katinka, Cacanska Lepotica, Cacanska Rana, Bluefree, Stanley, President und Top-Serien-Sorten. 

Was die Verwendung angeht, gehe etwa die Hälfte der Ernte an die verarbeitende Industrie (im In- oder Ausland, darunter vor allem in Deutschland), die andere Hälfte an den inländischen oder ausländischen Markt als Frischobst. Pflaumen waren früher ein bedeutendes Exportgut: In den Jahren vor 2020 wurden in der Regel 8.000 t bis 12.000 t exportiert, aber in den vergangenen drei Jahren (aufgrund erheblicher Ernteausfälle) beschränkten sich die Exporte auf 2.000 t bis 3.000 t.

Das ungarische Portal weist darauf hin: „Pflaumen können – anders als bspw. Aprikosen – bei uns sicherer angebaut werden, allerdings gibt es hinsichtlich der Qualitätsproduktion noch viel zu tun, was zum Teil eine Aufgabe für Universitäten und Forschungsinstitute ist. Für praxistaugliche Ergebnisse ist aber auch der Beitrag der Produzenten erforderlich.“ Ungarische  Forschungseinrichtungen beabsichtigen, bei der Entwicklung des ungarischen Obstanbaus eng zusammenzuarbeiten, um den Landwirten die neuesten Erkenntnisse auf verständliche Weise zu vermitteln. Zu diesem Zweck wird in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungsinstituten und Produzenten ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprojekt gestartet. Ziel sei es, leistungsstarke, an das ungarische Klima und die Anbaubedingungen angepasste Sorten sowie die entsprechende Produktionstechnologie zu entwickeln. Dies gewährleiste eine einheitliche Rohstoffbasis in angemessener Menge und Qualität für Verbraucher und Verarbeitungsbetriebe.