Im Frühling ist Rucola aus heimischem Anbau in die Küchen zurückgekehrt – und er bleibt bis Oktober. Und damit sogar noch etwas länger als die Erdbeeren, die bis September Saison haben. Dabei hatte man das schmackhafte Blattgemüse hierzulande noch Anfang der 1980er Jahre eher als Unkraut denn als Delikatesse auf dem Schirm.

Dann zog die italienische Küche mit Pizza und Pasta auf den deutschen Tellern ein – und sie hatte Rucola im Gepäck. Ein Kraut, das seitdem in der Erfolgsspur und inzwischen fast ebenso beliebt ist, wie in Italien, so Deutsches Obst und Gemüse. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 7.400 t Rucola verbraucht*. Ob Pizza, Pasta, Salat, Reis, Gemüse oder Gratin – die dezente Schärfe des Rucola passt fast immer und zu beinahe allem. Meist wird das Kraut roh, als Salat gegessen – bspw. in Kombination mit Tomaten und Mozzarella. Der intensive Geschmack des Rucola verträgt sich aber auch ausgezeichnet mit anderen Salaten oder Gemüse. Auch in der Foodie-Szene ist das scharfe Grün durchgestartet und liefert als Powerfood in vielen grünen Smoothies den Extra-Kick.

Zwei verbreitete Sorten: Gartenrauke und Würzrauke

Rucola, auch bekannt als Rauke, ist eine Salatpflanze, die mit Kohl verwandt ist und zu den Kreuzblütlern gehört. Es gibt zwei verbreitete Sorten: Die einjährige Salat- oder Gartenrauke und die mehrjährige wilde Rauke oder Würzrauke. In Deutschland haben die tiefgrünen, länglichen und an den Rändern leicht gezackten Blätter von Mai bis Oktober Saison. Von März bis September kann das vielseitige Blattgemüse im Freiland ausgesät und nach bereits drei bis sechs Wochen die ersten Blätter geerntet werden. Dies sollte vor der Blüte geschehen, da er sonst bitter schmeckt. Die Blätter sollten nicht größer als 10 cm sein, da der Geschmack sonst zu intensiv und scharf werden kann. Nach dem Abernten der ersten Blätter treibt die Pflanze wieder aus und kann weitere zwei bis drei Mal nachgeerntet werden. Spitzenreiter beim Rucola-Anbau sind Niedersachsen mit 388 ha Anbaufläche gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 325 ha.

*Quelle: AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels