Nachdem 2024 die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Republik Moldau eröffnet worden waren, hat der EU-Rat am 18. September 2025 einen Beschluss gefasst, der die Einfuhrkontingente für mehrere moldauische Agrarprodukte, darunter Pflaumen, Trauben, Äpfel, Tomaten, Knoblauch, Kirschen und Traubensaft, neu regelt.

Bis vor Kurzem profitierten moldauische Exporteure noch von einseitigen Liberalisierungsmaßnahmen der EU, die im Juli 2022 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingeführt worden waren. Diese Sonderregelung hob Zölle und Einfuhrbeschränkungen für eine Reihe von Produkten auf und wurde später bis zum 24. Juli 2025 verlängert. Mit dem nun verabschiedeten Beschluss werden die bisherigen Sonderrechte in eine dauerhaftere Freihandelsregelung überführt. Dabei wurden die zollfreien Kontingente deutlich ausgeweitet:

pFür Pflaumen von 15.000 auf 61.000 t, für Kirschen von 1.500 auf 4.500 t, für Tafeltrauben von 20.000 auf 40.000 t und für Äpfel von 40.000 auf 50.000 t.

“Besorgnis und Unverständnis” aus Frankreich

Die französische Obstbranche reagierte darauf mit “starker Besorgnis und Unverständnis”. In einer gemeinsamen Mitteilung von zehn französischen Branchenverbänden, darunter die Vereinigung der französischen Apfel- und Birnenproduzenten (ANPP) oder der französischen Pflaumenproduzenten (AOPn Prune), heißt es, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Erzeuger sei bereits geschwächt, man befürchte Wettbewerbsverzerrungen für französische Produzenten.

Die Branchenverbände fordern die französische Regierung auf, klar darzulegen, welche Rolle das Land bei der EU-Entscheidung gespielt habe. Zudem verlangen sie, mögliche Schutzmechanismen nach europäischem Recht zu prüfen, etwa die Anwendung der Schutzklausel gemäß Artikel 36 AEUV, um Marktungleichgewichte und Gefährdungen der Ernährungssouveränität zu verhindern.

Die unterzeichnenden Vereinigungen betonten abschließend ihren Willen, die Qualität ihrer Erzeugnisse und die wirtschaftliche Zukunft ihrer Betriebe zu verteidigen, und luden das Landwirtschaftsministerium ein, den Dialog mit allen betroffenen Akteuren zu führen.

Rote, runde Pflaumen

Image: Ashish Verma - Pixabay