Der O+G-Sektor blickt optimistisch auf das Jahr 2025, nachdem er das erste Quartal des Jahres mit einer positiven Entwicklung sowohl beim Wert als auch beim Volumen abgeschlossen hat.
Dies betonte Barbara Calvaresi, Leiterin des Sektors Obst und Gemüse bei AECOC, bei der Vorstellung des ersten „Pulso del sector de frutas y hortalizas“. In dieser Studie, an der die führenden Unternehmen des Sektors teilgenommen haben und die 60 % des Marktanteils des LEH umfasst, wurden die Ergebnisse der Unternehmen im ersten Teil des Jahres und ihre Aussichten für die kommenden Monate analysiert.
Schwierigkeiten bei der Rückgewinnung der Rentabilität
Dem Bericht zufolge haben 80 % der Unternehmen des Sektors ihren Umsatz im ersten Quartal des Jahres wertmäßig gesteigert, 42 % sogar um mehr als 5 %. Auch mengenmäßig ist allgemein ein Wachstum zu verzeichnen: Sieben von zehn Unternehmen haben Zuwächse verzeichnet, und 33 % haben mehr als 5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielt. „Die Erwartungen für das Jahr 2025 insgesamt sind sogar noch positiver. 93 % der Unternehmen erwarten, dass sie ihren Umsatz wertmäßig steigern werden, und 78 % rechnen auch mit einem Mengenwachstum“, betonte Barbara Calvaresi bei der Präsentation der Studie.
Eine weitere Schlussfolgerung des Berichts ist, dass das Umsatzwachstum nicht mit der Rentabilität Schritt hält. In diesem Sinne sind 60 % der Unternehmen des Sektors in Bezug auf ihre Rentabilität entweder stabil oder haben einen Rückgang dieses Indikators zu verzeichnen. Mit Blick auf das Jahr 2025 gehen trotzdem 57 % der Unternehmen davon aus, dass sie ihr Rentabilitätsniveau beibehalten werden, während 43 % mit Fortschritten rechnen.
Außenhandel als Schlüssel zum Wachstum der Kategorie
Spanien ist der größte O+G-Produzent in der Europäischen Union mit einem Anteil von mehr als 25 % an der europäischen Produktion und einem Exportvolumen von 12,3 Mio t im Jahr 2024, 8 % mehr als im Jahr 2023.
Trotz der unsicheren internationalen Lage erzielten 45 % der Unternehmen des Sektors im Jahr 2024 mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit dem Export. Mit Blick auf das Jahr 2025 erwarten die Unternehmen ein Wachstum vor allem auf dem europäischen Markt - einschließlich Grossbritannien - (49 %) und dem nationalen Markt (44 %). In geringerem Maße sehen einige Unternehmen auch den asiatischen Markt (2,2 %) und den amerikanischen Markt (2,2 %) als zusätzliche Wachstumsquellen an. Dies hob Enrique de los Ríos während der Veranstaltung hervor.
In einem globalen Umfeld, das von der Revision von Handelsabkommen und geopolitischer Unsicherheit geprägt ist, beobachten die Unternehmen des O+G-Sektors aufmerksam die externen Faktoren, die ihre Wettbewerbsfähigkeit im Jahr 2025 beeinflussen könnten. In diesem Sinne sind 43 % der Unternehmen der Ansicht, dass das Abkommen zwischen der EU und Mercosur Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors haben wird. Zu den größten Bedenken zählen die Unternehmen den möglichen unlauteren Wettbewerb (49,3 %), die mangelnde Lebensmittelsicherheit (13,4 %) und mögliche Unterschiede bei den Qualitätsstandards (7,5 %).
Obwohl die Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident ein geopolitisches Szenario der Ungewissheit für den Sektor darstellt, glauben 38 % der Unternehmen, dass seine Rückkehr keine Auswirkungen auf ihre derzeitigen Exporte haben wird (aktuell nur 2,4 % der Gesamtexporte), 37 % rechnen mit negativen Auswirkungen. Andererseits glauben 9 %, dass diese Situation Chancen auf Märkten eröffnen könnte, die mit den USA konkurrieren, wie Mexiko oder China, erklärte Enrique de los Ríos.
Der Studie zufolge haben die Unternehmen des Sektors den Regulierungsdruck als eine der größten Herausforderungen für die kommenden Monate bezeichnet. Auf nationaler Ebene sind 58 % der Unternehmen besorgt über das Gesetzesdekret über Verpackungen und Verpackungsabfälle, gefolgt von dem königlichen Dekret zur Entwicklung des Registers für Lebensmittelverträge (21 %) und dem kürzlich verabschiedeten Gesetz über Lebensmittelabfälle (9 %).
Um die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu verlieren, fordern 66 % der Branche, dass sie von der Verwaltung bei der Ausarbeitung neuer Vorschriften mit einbezogen werden. Darüber hinaus forderten 13 % vernünftige Umsetzungsfristen, 12 % eine Harmonisierung der Rechtsvorschriften zwischen den Ländern und 3 % forderten, dass Regulierungsvorschläge von technischen Berichten begleitet werden.
„Die Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit, aber sie brauchen realistische und einvernehmliche rechtliche Rahmenbedingungen, die ihre Lebensfähigkeit nicht gefährden“, schloss Enrique de los Ríos. AECOC/d.s.