Das spanische Landwirtschaftsministerium hat Anfang der KW 38 bei einem Treffen mit den wichtigsten Repräsentanten des Sektors die Schätzung der Citrusproduktion 2025/26 vorgestellt.
Demnach wird die Citrussaison, die am 1. September begonnen hat, 5,44 Mio t erreichen. Das sind 655.000 t weniger als in 2024/25 (-10,7 %) und -14,2 % als der Durchschnitt der vergangenen fünf Kampagnen. Sollten sich diese Daten bestätigen, wäre das die kleinste Citrusernte der vergangenen 16 Jahre. Der diesjährige Rückgang ist hauptsächlich auf übermäßige Niederschläge im Frühjahr, hohe Temperaturen in kritischen Phasen der Fruchtentwicklung und Hagel in verschiedenen Anbaugebieten zurückzuführen.
Nach Produkten:
Orangen: Hier werden 2,72 Mio t erwartet, 11,6 % weniger (-356.300 t) als in 2024/25 und 14,4 % (-459.900 t) unter dem Durchschnitt. Sie machen 50,1 % der Gesamtmenge aus. 71 % entfallen auf die Sorten der Gruppe Navel.
Die Produktion von kleinen Citrusfrüchten würden laut Schätzung 1,73 Mio t erreichen, 8,2 % (-154.100 t) weniger als in der vergangenen Saison und 14,1 % unter dem Durchschnitt (-283.700 t). Auf sie entfallen 31,9 % der gesamten Citrusmenge. Von den kleinen Citrusfrüchten sind 5,4 % Satumas, 52,2 % Clementinen und 42,3 % der restlich Mandarinen und Hybrid-Mandarinen.
Zitronen: Die Zitronenernte würde im Vergleich zur Kampagne 2024/25 mit 866.654 t um 14,7 % (-149.400 t) kleiner ausfallen und 17,3 % (-180.800 t) als der Durchschnitt. Bei 77,3 % handelt es sich die Sorte fino und 22,1 % um Verna.
Grapefruits: Mit einer Schätzung von 107.902 t würde die Produktion der vergangenen Kampagne, die bereits einen Rekord darstellte, um 8 % (8.000 t) überschritten. Mit +26,4 % (+22.570 t) käme es zum dritten Mal hintereinander zu einer Rekordernte.
Mit dieser Schätzung bekräftigt das Ministerium sein Engagement für Transparenz und bietet dem Sektor bessere Entscheidungsgrundlagen im Einklang mit dem 2019 verabschiedeten Plan zur Verbesserung der Citrusproduktion.
Während des Treffens wurden auch die Aussichten für die Saison 2025/26 diskutiert und eine Analyse des Citrusexports durchgeführt.
Spanien ist weiterhin der größte Citrusproduzent der EU und der sechstgrößte der Welt. Zwischen 2019/20 und 2023/24 wurden im Durchschnitt 3,5 Mio t pro Saison mit einem durchschnittlichen Jahreswert von ca.3,6 Mrd Euro erzielt.
Spanien ist auch weltweit führend bei der Vermarktung von frischen Citrusfrüchten und deckt fast 25 % der weltweiten Exporte ab. Mehr als die Hälfte der nationalen Produktion (55 %) ist für ausländische Märkte bestimmt, wobei der Anteil von kleinen Citrusfrüchten und Zitronen bei über 60 % und von Grapefruits bei fast 85 % liegt.
Weitere wichtige Themen waren die phytosanitäre Lage, Aspekte der Lebensmittelkette, Verträge, öffentliche Förderungen sowie die Aussichten für die Citrusproduktion in der nächsten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
Eines der größten Probleme der Branche ist das Risiko und die Häufigkeit der Einschleppung exotischer Schädlinge und Krankheitserreger in den europäischen Citrusanbau. Diese nehmen aufgrund der Globalisierung des Handels, der vollständigen Marktöffnung und der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzengesundheit stetig zu. Die Teilnehmer diskutierten über die wichtigsten Schädlinge und Krankheiten, deren Bekämpfung die größten Herausforderungen darstellt, und analysierten die Ausnahmegenehmigungen für Wirkstoffe, die in der vergangenen und aktuellen Kampagne im Citrusanbau eingesetzt wurden. Mapa/d.s.