Nach den am 1. September 2025 veröffentlichten Schätzungen des landwirtschaftlichen Statistikdienstes Agreste (französisches Landwirtschaftsministerium) wird die französische Gurkenernte in diesem Jahr auf 187.400 t veranschlagt. Das entspricht einem Zuwachs von 22.000 t im Vergleich zu 2024 (+10 %) und liegt 6 % über dem Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024.
Die mit Gurken bepflanzte Fläche wird auf 1.091 ha geschätzt, ein Plus von 4 % im Jahresvergleich. Agreste führt die gestiegenen Erträge auf gute Sonneneinstrahlung und ein insgesamt gut kontrolliertes Gesundheitsmanagement der Kulturen im Unterglasanbau zurück, wenngleich die Situation in Provence-Alpes-Côte d’Azur etwas heterogener war. Regional betrachtet stieg die Ernte im Centre-Ouest (u. a. Centre, Pays de la Loire) deutlich an und erreichte 66.700 t (+21 %). Dieser Bereich macht rund 30 % der nationalen Gurkenproduktion aus. Im Osten (Bourgogne) wurden 18.900 t geerntet (+4 %, Anteil 3 %), während der Südosten (Languedoc-Roussillon, Provence-Alpes-Côte d’Azur) mit 69.700 t (+6 %) rund 32 % der Gesamtmenge stellte. In den übrigen Regionen summierte sich die Ernte auf 32.100 t.
Insgesamt hat der Statistikdienst mit den drei wichtigsten Anbaugebieten 65 % der französischen Gurkenproduktion abgedeckt, wobei diese Regionen nach klimatischen Kriterien ausgewählt werden, um die unterschiedlichen Anbaugegebenheiten zu berücksichtigen. Die nationalen Gesamtergebnisse werden auf Basis dieser Statistik hochgerechnet.
Günstiger Saisonverlauf
Ein Großteil der Produktion fiel im Juni an, mit frühen Mengen aus den Pays de la Loire und kräftigen Zufuhren aus dem Südosten. Nach stabilen Mengen im Juli erreichte die Ernte Anfang August ihren Höhepunkt, bevor sie saisonbedingt zurückging.
Die Marktlage habe sich laut Agreste insgesamt als günstig erwiesen. Im Juni stand einem reichlichen Angebot zunächst eine schwache Nachfrage gegenüber, doch mit einer Hitzewelle drehte der Markt rasch ins Positive. Besonders in der ersten Julihälfte zog die Nachfrage kräftig an, die Preise lagen deutlich über dem Schnitt. Im Juli insgesamt betrugen sie 27 % mehr als im Fünfjahresmittel. Ende Juli kühlte sich der Markt mit sinkenden Temperaturen wieder ab. Im August blieben die Abverkäufe rege, die Preise gaben zwar im Vorjahresvergleich um 6 % nach, lagen aber weiterhin 11 % über dem Durchschnitt 2020–2024.
Von Januar bis Juli 2025 wurden 7.400 t Gurken exportiert (+2 % gegenüber 2024), während die Importe auf 47.200 t zulegten (+12 %). Das Handelsdefizit erhöhte sich dadurch um 14 % auf 39.800 t.