Deutschland steht im Jahr 2025 vor der größten Kartoffelernte seit einem Vierteljahrhundert. Nach vorläufigen amtlichen Ergebnissen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) wird mit rund 13,4 Mio t Kartoffeln gerechnet. Das entspricht einem Zuwachs von 5,3 % gegenüber dem bereits sehr guten Jahr 2024 und liegt 17 % über dem mehrjährigen Durchschnitt. Eine ähnlich hohe Ernte wurde zuletzt im Jahr 2000 erzielt.
Die Anbaufläche ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 % gewachsen und umfasst nun 301.000 ha. Damit erreicht sie den größten Umfang seit der Jahrtausendwende. Auch die Erträge pro Hektar leisten einen wichtigen Beitrag zum Rekordergebnis. Im bundesweiten Durchschnitt liegen sie voraussichtlich bei rund 44 t je Hektar, knapp fünf Prozent über dem langjährigen Mittel und nur etwas unter dem sehr guten Vorjahreswert.
Nach Angaben des BMLEH waren die Vegetationsbedingungen 2025 deutlich günstiger als in den beiden Jahren zuvor. Ein ausreichend nasser Winter und ein warmes, trockenes Frühjahr sorgten für ideale Pflanzbedingungen. Nach einer Trockenphase im Mai und Juni brachte der Juli ausreichend Regen, was die Feuchtigkeitsversorgung verbesserte, auch wenn der Krankheitsdruck zunahm.
Die erwartete Rekordernte beeinflusst bereits die Preise. Erzeuger erhalten für Speisekartoffeln aus der Haupternte derzeit rund ein Drittel weniger als im Vorjahr. Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im August 2025 rund 15 % weniger für Kartoffeln bezahlen als im August 2024.
Die Angaben beruhen auf der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE), die zusammen mit der Bodennutzungshaupterhebung bundesweite Daten zur Menge und Qualität der Ernte liefert. Da bislang erst rund 42 % der knapp 700 Probeflächen ausgewertet wurden, können die endgültigen Ergebnisse noch abweichen.