Mit dem veröffentlichten Beschluss der paritätischen Kommission zur Anhebung des Mindestlohns auf 13,90 Euro ab dem 1. Januar 2026 und auf 14,60 Euro ab dem 1. Januar 2027 kommen die nächsten großen Kostensprünge auf die Unternehmen des Logistiksektors zu, so die gemeinsame Einschätzung des Bundesverbands Paket- und Expresslogistik (BPEX), des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), des BWVL BUNDESVERBAND FÜR EIGENLOGISTIK & VERLADER, des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ) sowie des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik.

„Damit steigt der Mindestlohn bis 2027 im Vergleich zu heute um weitere 13,89 % und entkoppelt sich zunehmend von der Produktivität in den Unternehmen. Angesichts der anhaltend schlechten wirtschaftlichen Lage wird es für viele Unternehmen der Logistikbranche äußerst herausfordernd, einen höheren Mindestlohn zu erwirtschaften“, so die Mitteilung.

Weiter heißt es: „Bei angrenzenden Lohngruppen löst der Mindestlohnanstieg ebenfalls Erwartungen für Lohnsteigerungen aus. Dadurch erodiert das Gesamttarifgefüge. In der Folge droht ein Ausstieg weiterer Unternehmen aus Tarifverträgen, die für sie nicht mehr finanzierbar sind. Ein klassisches Arbeitsumfeld für Beschäftigte ohne Ausbildung sind Lager-, Sortier- und Umschlaganlagen. Unter dem Druck wachsender Personalkosten müssen Logistikunternehmen hier ihre Prozesse automatisieren und digitalisieren – und Beschäftigte freisetzen. Der von der Bundesregierung angekündigte Investitions- und Wachstumsbooster kann so nicht zünden.

Wenn die Politik das verfügbare Einkommen der Beschäftigten verbessern will, muss sie die – sich mittlerweile auf einem Rekordniveau befindlichen – Steuern und Sozialabgaben senken. Hiervon würde auch die Wirtschaft profitieren.

BPEX, BGL, BWVL, AMÖ und DSLV appellieren jetzt an die Bundesregierung, die erreichte Einigung der Mindestlohnkommission zu akzeptieren und nicht noch weiter politisch zu überbieten.“

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